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Rabenflug

Zwei Schwingenpaare steigen auf,
Gedanke und Erinnerung
beobachten den Weltenlauf,
wie alles treibt mit schnellem Schwung.

Sehen die Despoten kommen,
sehen sie unter Flammen geh’n.
Nichts wird ohne Mut gewonnen,
es hilft uns kein verzweifelt‘ Fleh’n.

Lasst uns befreien uns’re Welt,
gebt den Kommunen alle Macht,
den beiden Raben es gefällt,
voran mit uns’rer Liebe Kraft.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.10.2011,
als mp3 downloaden: mit dem Einsamen Wallborn 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Rabenflug«))

Vision von Leiden und Pein

Diesmal ein uraltes Gedicht, welches vor fast sechs Jahren im Rahmen des Satjira-Projects entstand.

Ich höre Schreie,
hallen durch die Nacht,
durch Stille und Einsamkeit,
erbitten Erbarmen,
und betteln um den Tod.
Gefangen in den Kerkern der Hölle,
in den Fängen der Maiogran,
der schwarzen Engel,
in ewiger Tortur.

Ich erblicke Schrecken,
Brutalität und Qual.
Mädel so schön, wie die Sonne, die strahlt,
so unschuldig, wie der Vogel, der fliegt,
in den Fesseln der Finsternis,
dem Gelüster des Bösen ausgeliefert,
kann nicht fliehen,
nur verzweifeln,
nur schrei’n.

Die Luft stinkt nach Blut,
nach Fäkalien und Schweiß.
Die Atmosphäre liegt voll Angst,
Hass und Gewalt;
die Hölle auf Erden,
die Verliese des Dämons.
Ich hoffe auf das Erwachen am Morgen,
das Ende der Vision von Leiden und Pein,
das Ende der Unmenschlichkeit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 05. Juli 2005,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Vision von Leiden und Pein«))

Zwischen Schatten und Licht

Einsam steht sie da in weiter Öd‘
nichts als Staub und Trockenheit,
die Sonne strahlt von ganzer Kraft,
das Licht ist unerbittlich heiß.

Was sie erstrahlen lassen könnte,
voll Pracht und Schönheit sich entfalten,
zerschmettert sie mit Wucht,
lässt dorren sie, bald scheiden.

Doch als die Hoffnung schon fast tot,
sich vom Glanze zu erlösen,
da naht ihr eine dunkle Wolk,
gefüllt mit kaltem Regen.

Und als es hernieder geht,
was der Trauer sonst Verkündung,
befreit sie von der Sonne Pracht
und bringt ihr die Erlösung.

Es spannt sich weit ein Regenbogen
zwischen kühlem Schatten und heißem Licht
und unter ihm erblüht die Blume,
sieht in dem Leben ihre Pflicht.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 07.06.2011,
ein Gedicht der Regenbogentinte-Reihe,
ist auch Teil des Satjira-Projects (siehe »Zwischen Schatten und Licht«),
als mp3 downloaden: mit Franzi Graube (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Minne

Mein Herz ist jeden Tag mir schwer,
den ich dich nicht sehen kann.
Es kommet nur ein Licht mir her,
wenn ich träume dann und wann:

Von einem Tag an deiner Seit‘
weit weg, in schön’rem Lande.
Ist es dein Antlitz, das mich leit‘
bis fern zum Weltenrande.

Gibt nirgendwo ’ne schön’re Maid
unter’m weiten Sternenzelt.
Wo selbst verblasst ein golden Kleid,
strahlst du weiter in die Welt.

Selbst blaue Rosen, Silbermond
sind leichter zu erreichen.
Der Schmerz in meinem Herzen wohnt,
droht’s langsam zu zerreißen.

Wenn es nur eine Hoffnung gäb‘,
dich länger anzusehen.
Was ist es für ein traurig Leb‘,
ich fern von dir muss gehen?

Kann dich nur halten mir im Herz‘
und werde weiterziehen.
Wenn ich dann blicke himmelwärts,
in Träume muss mich fliehen.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben im Dezember 2009,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Minne für Aimenel«))