Das Ⓐ-Radio Berlin hat im aktuellen libertären Podcast ’ne Rezension für meine CD »… als ich mir nicht anders zu helfen wusste.« untergebracht. Hört mal rein ;)
Tag Archiv für … als ich mir nicht anders zu helfen wusste
lass niemals gleichgültig mich sein
Im folgenden eine Nachdichtung zu „Sólo le pido a Dios“ von León Gieco:
Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein bei all dem Leid,
mein Mitleid nicht grau und fade sterben,
wenn es soviel gibt doch noch zu tun.
Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein, wenn Unrecht herrscht;
lass mich, wenn wir geschlagen, es nicht einfach dulden
und trotz ihrer Hiebe immer weitergeh’n.
Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein, wenn Krieg wütet,
das Leben vergeht in Greul und Elend.
Die Unschuld stirbt auf Schlachtfeldern zuerst.
Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein, wenn Lüge spricht
und wenn sie uns woll’n in Dummheit halten,
lass die Wahrheit seien mächtiger.
Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein vor dem, was die Zukunft bringt.
lass mich helfen, wenn es gilt hier zu versuchen,
uns ’nen schön’res Seien aufzubau’n.
Sólo le pido a Dios
que el dolor no me sea indiferente,
que la reseca muerte no me encuentre
vacío y solo sin haber hecho lo suficiente.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 04.04.2014,
als mp3 downloaden: mit Lari )
Türkis
Ein Wirbel von Türkis
weht unbändig durch die Luft,
bringt Wärme in mein Herz,
ist erfüllt von schönstem Duft,
umrahmt, was mir die Trauer nahm
und gibt mir soviel Licht,
strahlt wie eine Sonne mir,
legt sich sanft um dein Gesicht.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 30.03.2014,
als mp3 downloaden: allein vertont )
Lernmaschinen?
Nicht denken! Lernen!
Nicht hinterfragen! Hinnehmen!
Nicht widersprechen! Funktionieren!
Das soll Bildung sein?
Gehetzte Menschen überall
und sie stehen unter Druck,
müssen immer fleißig büffeln,
nichts als roboten Schluck um Schluck.
Und da dies nicht schnell genug geht,
dass wir der Wirtschaft zugeführt,
drückt mensch uns mit Repressionen,
wird uns ein Studienplan geschnürt.
Doch wenn wir uns dagegen wehren,
erheben das Wort laut zum Protest,
wird prügelnd‘ Wachschutz losgelassen,
gibt der Bildung Freiheit schnell den Rest.
Steuerung + Alt + Entfernen
→ Programm beenden,
was Neues starten:
Denken, nicht nur lernen;
hinterfragen, nicht hinnehmen;
widersprechen, nicht einfach funktionieren;
nur das kann Bildung sein.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.03.2014,
als mp3 downloaden: mit Barefoot Etc. )
wofür ich lebe…
ich lebe für…
…die strahlen der sonne,
welche mir die nase kitzeln;
…den gesang der vögel,
der durch die luft weht;
…das glitzernde licht,
welches sich auf dem wasser spiegelt.
ich lebe für…
…die schönheit einer blume,
wenn sie dem tage sich öffnet;
…den kampf der menschen
um ein bess’res sein;
…das erklingen eines liedes,
wenn es in die seele dringt.
ich lebe für…
…die nacht in den armen einer geliebten,
wo ich mich geborgen fühle;
…den abend mit freund_innen
glücklich vereint;
…das lächeln eines fremden,
welches das herz mir überquellen lässt.
ich lebe für jeden moment,
der voll liebe mich berührt.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 17.02.2014,
als mp3 downloaden: mit Leonhard )
Der Sommer ging
Nach langem Winter war er da,
der Frühling mir im Herzen wuchs,
als ich dich plötzlich vor mir sah
und mein Mund erspürte deinen Kuss.
‚Fühlte mich so wohl bei dir,
die Angst verlor schnell an Gewicht,
zärtlichst‘ Worte kamen mir,
flossen für dich in ein Gedicht.
Den Sommer haben wir geteilt
und planten uns’rer Zeit voraus,
haben Arm in Arm verweilt,
doch viel zu schnell war’s wieder aus.
Der Herbst kam und der Sommer ging
ohne, dass ich kann verstehen,
wie etwas, das so schön anfing,
so schnell kann in Scherben gehen.
Jetzt stehe ohne dich ich hier
und es bleibt mir nur Erinnerung.
Allein‘ zu kämpfen für ’nen Wir,
bringt es auch nicht mehr in Schwung.
Ein langer Winter steht nun an,
die Angst wieder an Gewicht gewinnt;
doch wird sie gehen, irgendwann.
Der nächste Sommer kommt bestimmt.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 01.11.2013,
als mp3 downloaden: mit Franzi Graube )
Freiheit für die Vielfalt
Öde liegt ein Feld vor mir.
Das Saatgut ist genormt.
Nur profitabler Tod wächst hier.
Was freies Leben war, ist längst verformt.
Was da reift, reift nicht aus eig’ner Kraft,
getrieben nur von Dünger und Chemie;
im Labor beim Werden überwacht,
kann aus sich selbst es leben nie.
Lasst säen uns im Widerstand,
der Vielfalt Freiheit uns erhalten
und bauen an von eig’ner Hand,
nach Bedarf uns selbst verwalten.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 28.12.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Anderersaits )
Träumer_Innen
Mit geschlossenen Augen steh’n wir da,
in uns ein Bild von ’ner besseren Welt;
wie wir kämpfen mit ’nem Stein in der Hand,
um sie zu erreichen;
uns Wärme abgeben, wenn Schnee niederfällt.
Saßen am Feuer, wo wir uns gewärmt,
gemeinsam gesungen gar manches Lied
von Revolution und ’ner schwarz-roten Fahn‘,
fabulierten von Gleichheit
und ’nem wirklichen Fried‘.
Doch der Welt ist’s einerlei,
all dies‘ Wunschdenken ändert sie nicht.
Was hilft’s, wenn wir uns vor ihr verstecken?
Ist die ertäumte Freiheit in uns’ren Projekten
viel zu oft uns auch nur ’nen Irrlicht.
In Wirklichkeit sieht’s düster aus;
das sehen wir, wenn uns’re Augen offen.
Wo blutig wird auf uns geschlagen,
Lebensraum entrissen;
was gibt es da noch groß zu hoffen?
Ach was, ich kneif die Augen wieder zu,
fühl‘ den Stein in meiner Hand.
Der Gedank‘ erfüllt mein Herz mit Mut.
Lasst uns endlich niederreißen
zwischen Traum und Welt dies‘ öde Wand.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.10.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Hisztory )