Carah Mondtanz

Es erklingt der Ruf der wilden Katze,
die durch die Wälder zieht.
Sie setzt behutsam Tatz‘ vor Tatze,
während sie den Mond ansieht.

Und neben ihr ein Wolf, wie Schnee ganz weiß,
streift mit ihr durch die Nacht.
Denn der Liebe ist sie ihm verheiß.
So gibt er auf sie Acht.

Voll Freude ist erfüllt sein Herz,
wenn sie zärtlich bei ihm ist.
Verdrängt ist all der Schmerz,
einer Welt, welch‘ grausam Leben frisst.

Gemeinsam finden sie den Mut,
um gegen Unrecht einzustehen
und einmal, da wird alles gut,
das kann ich als Wolf in deinen Katzenaugen sehen.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 17.09.2014,
als mp3 downloaden: mit Fio 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Carah Mondtanz«))

abgeschrieben: Frankfurt am Main, 18.03.2015, Waren die Proteste erfolgreich?

von https://wildvogelclan.wordpress.com/2015/03/20/frankfurt-am-main-18-03-2015/

Schon vor beginn der Blockupy-Proteste stand fest, dass die Repressionsorgane der BRD alles tun würden, um eine friedliche Blockade der EZB-Eröffnungsfeierlichkeiten zu unterdrücken oder zu eskalieren. Knapp 10.000 Cops – darunter auch Beamte der »Antiterroreinheit« GSG 9 – waren ebenso herbei geschafft worden, wie 28 Wasserwerfer. NATO-Draht spannte sich durch die Stadt quer über Kinderspielplätze und bildete somit die weit umfangreichste Barrikade, die an diesem Tag in Frankfurt errichtet werden sollte.

Schon zwischen sechs und sieben Uhr morgens konnten die hochgradig gewaltbereiten Schläger*innen und kriminellen Banden des Staates ihrer Aggression dann freien Lauf lassen. Ohne Vorwarnungen wurden die Wasserwerfer eingesetzt, Tränengaskartuschen abgeschossen und Gummiknüppel geschwungen. Dann geschah ein »Wunder«. Ohne dass damit zu rechnen gewesen wäre, hielten nicht alle Demonstrant*innen auch noch die andere Wange hin. Ja sie setzten sich sogar zur Wehr. Und wie Polizei und Staats- als auch Konzernpresse zu berichten wissen, ist Gegenwehr böse, wo doch alle Gewalt alleine vom Staate auszugehen hat.

Nun sitzt die Presse in Sachen Propaganda aber am längeren Hebel und was sie schreibt, glaubt der*die einfache Deutsche auch, ohne das Hirn einzuschalten und die Fähigkeit der Reflexion zu nutzen. Und genau da sind wir am Knackpunkt der Thematik angekommen. Wenn die Presse das aggressive Vorgehen staatlicher Banden verschweigt und die Gegengewalt der Demonstrant*innen und Blockierer*innen als grundlose Gewalt diffamiert, dann scheint es besser zu sein, sich treten, schubsen und schlagen – ja sich aller Grundrechte berauben – zu lassen, um bloß keine negativen Bilder zu erzeugen.

Als im Juni 2007 in Heiligendamm der G8-Gipfel abgehalten wurde, kam es auch dort zu Protesten. Anders als in der stark urbanisierten Frankfurter Innenstadt, war es den Protestierenden dort jedoch besser möglich, der Repressionsmaschinerie auszuweichen und wirklich friedlich zu demonstrieren. Auch dort wurden für die Presse jedoch Bilder von Gewalt durch Demonstrant*innen benötigt und so flimmerte jeden Abend die gleiche Szene über die Bildschirme der Republik, in welcher einige Agents Provocateurs eine Bank samt davor parkendem Auto angriffen. Jedesmal wurde zur gleichen Szene von »neuen« Ausschreitungen berichtet. Was zeigt dies? Wohl am besten, dass die Polizei jene Bilder, welche sie zur Rechtfertigung ihres demokratiefeindlichen Vorgehens braucht, auch bekommt. Es ergibt keinen Sinn, sich nicht zur Wehr zu setzen. Wenn Polizei und Presse Bilder brauchen, dann entstehen diese so oder so.

Wenn mensch nun aber bereit ist, Gegengewalt zu sein, dann kann dies einen anderen Erfolg mit sich bringen: zwei Dutzend abgebrannte Polizeiwagen, Ausschreitungen in der gesamten Frankfurter Innenstadt und der Support von ansässigen Kiosk-, Imbiss- und Kneipenbesitzer*innen für die Blockierenden hat gezeigt, dass es der Polizei ganz offensichtlich nicht gelungen ist jede Regung von Demokratie in Gewalt zu ersticken. Sie haben versucht die Proteste mit Gewalt zu verhindern und wurden stattdessen mit Gegengewalt konfrontiert. Ihr Konzept ist, egal wie sehr sie in der Presse versuchen das Gegenteil zu behaupten, ganz eindeutig nicht aufgegangen.

Aber auch an die Protestbewegung gilt es Fragen zu stellen: Wie können wir der Propagandaübermacht von Staat und Konzernen künftig entgegentreten? Wollen wir etwas erreichen, das lebensfeindliche System Kapitalismus überwinden, wird dies nicht ohne den Rückhalt der Bevölkerung zu bewerkstelligen sein. Zudem müssen sich hitzige Gemüter, welche Bushaltestellen entglasten oder aus der nachmittäglichen Demo heraus Flaschen auf Cops geworfen haben kritisieren lassen. Es handelte sich hierbei nicht um Gegenwehr sondern um das spontane Ablassen von Wut – Wut die verständlich sein mag anhand des brutalen Vorgehens der Polizei, die jedoch niemals eine Lösung von Problemen sein kann, die aus einer friedlichen Demo bestenfalls bescheuert und schlimmstenfalls kontraproduktiv ist.

Es bleibt ein gemischtes Gefühl im Bauch. Nicht positiv, nicht negativ. Aber fragend: Hat Blockupy in Frankfurt etwas gebracht? Nun zumindest, haben wir den Cops gezeigt, dass Demokratie, welche auf der Straße gelebt wird und die sich nicht als Scheindemokratie in pseudolegitimen Parlamenten und mafiösen Lobbys abspielt, nicht durch paramilitärische Gewalt zu zerschlagen ist, dass sie sich zur Wehr setzt. Und »freiheit entsteht durch gegenwehr«.

wir werden uns treffen…

… na wo wohl?? Ich hoffe, ihr kommt zahlreich ;)

ps: ich rufe natürlich nur zu legalen, angemeldeten und durch die Repressionsorgane erlaubten Veranstaltungen auf.

Euskadi

No han cambiado.
Se han arrojado a la libertad
y si el deseo crece en el pueblo,
ser libre, ser independiente,
merecerá luchar por ello.

Probablemente no sea la última solución,
sólo una etapa para el socialismo libertario.
Pero es necesario salirse
sí debe surgir algo nuevo,
salirse de una nación,
que no ha cambiado.

¡Continuar la lucha!
¡Conseguir la libertad!
y desde los detritos del fascismo asciende el humo.
La fama del nuevo dia suena alto:
¡Euskadi ta Askatasuna!

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 11.09.2014,
als mp3 downloaden: mit Tobias Thiele 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

Das Konzept der Stadtguerilla in Uruguay

Moin Moin,
ich bin froh, euch unter Sachtexte nun auch den ersten Fremdtext, also einen Text eines anderen Autors, präsentieren zu dürfen. Er ist von Fabian Bennewitz verfasst und behandelt das Konzept der Stadtguerilla in Uruguay unter den Tupamaros (MLN-T). Hoffentlich gefällt er euch und ist für den*die eine*n oder andere*n interessant. Viel Freude am Lesen :)

Cops

Die Cops stehen parat
als rassistische Maschinen,
um dem deutschen Mörderstaat
ohn‘ Mitgefühl zu dienen.

Und so ist’s ihnen egal,
ob Menschen daran krepieren.
Sie trafen ihre Wahl;
woll’n hirnlos mitmarschieren.

Wählten einen Beruf,
der gegen alles Leben steht,
und kennen nicht der Liebe Ruf.
’nen fühlend‘ Herz dies‘ Weg nicht geht.

So ist’s nötig, dass wir kämpfen
gegen des Staates Faschohorden,
sie in ihrem Wahnsinn dämpfen
und hindern sie am Morden.

A.C.A.F.
All Cops Are Fascists

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 07.09.2014)

ihr blickt euch an

ihr blickt euch an voll hass
und glaubt, ihr könnt versteh’n,
warum der sand vom blute nass;
könnt als geschwister euch nicht seh’n.

nach tel aviv fliegen raketen
und in gaza stirbt ein kind;
im lande heiliger propheten
macht krieg die menschen blind.

es ist nicht euer gott,
auch nicht die sprache, die euch trennt,
sondern der herrschenden komplott
und mit dem herzen ihr erkennt:

im krieg seid ihr nicht gut
und die anderen nicht böse;
zeigt gemeinsam wahren mut,
stoppt der waffen mordendes getöse.

nehmt einander an die hand,
werdet noch lange nicht versteh’n,
wie all der hass entstand;
beginnt, als geschwister euch zu seh’n.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 24.07.2014,
als mp3 downloaden: mit Zargenbruch 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

http://besetzenstattraeumen.blogsport.de/ – de – Sa, 14.02.2015 – 18:00 Uhr: Warum es keine Alternative zu Besetzungen gibt?

Eine Veranstaltung von besetzenstattraeumen.blogsport.de:

Es gibt keine Alternative zu Besetzungen | Es gibt Alternativen zu Besetzungen | Besetzen ist eine notwendige Taktik in unsere*n Bewegung*en?

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Aus stadtpolitischer Sicht sehen wir keine Alternativen als auf breiter gesellschaftlicher Basis Häuser und Gelände zu besetzen. Skandalisieren einzelner Verdrängungsprozesse, Versuche Zwangsräumgen zu verhindern und Proteste gegen Großprojekte stossen an ihre Grenzen.

Aus umweltpolitischer Sicht sehen wir keine Alternativen als auf breiter gesellschaftlicher Basis Häuser und Gelände zu besetzen. Skandalisierung der A 100 und anderer Projekte, wie Großflughafen oder Zerstörungen von Kleingärten/Brachflächen/Wildwuchs sind weitgehend erfolglos geblieben.

Aus flüchtlingspolitischer Sicht sehen wir keine Alternativen als auf breiter gesellschaftlicher Basis Häuser und Gelände zu besetzen. Die Skandalisierung der Residenzpflicht, der Errichtung von Countainerdörfern und der Europäischen Abschottungspolitik bringen keine Veränderung.

Konkrete Beispiele dafür gibt es haufenweise. Der erfolgreiche Bürgerentscheid von Mediaspree versenken war das Papier nicht wert, auf dem er geschrieben wurde. Investoren haben das Ufer in Besitz genommen, privatisiert, Hochhäuser gebaut, Kommerzpaläste hingestellt. Die Politik hat nicht versagt. Sie hat nie etwas anderes gewollt.

Die Räumung des O-Platzes und die Angriffe auf die besetzte Gerhart-Hauptmann-Schule sind Teil einer rassistischen (Stadt-)Politik. Statt in selbstorganisierten Räumen leben zu können sollen Menschen wieder in Lager gesteckt werden. Dass bei dem Versuch, Protest zu äussern, Nahrungsmittel und Flüssigkeit über Tage hinweg entzogen werden, ist kein Versehen sondern Ausdruck der menschenverachtenden Politik.

Cuvrybrache, Gürtelstr., Tempelhof, Dragoner Areal, Olympia, A 100, … Alles hat mit allem zu tun. Wir fordern, bündnis- und strömungsübergreifend Häuser, Brachen, Baustellen und Gelände zu besetzen! Wir werden dies anhand der Häuser in der Beermannstrasse 20 und 22 am Treptower Park zur öffentlichen Diskussion stellen. Ebenfalls stellen wir die Verhinderung von Zwangsräumungen für diese Häuser zu Diskussion.

Versuche heimlich vorbereiteter Besetzungen schaffen keine große Mobilisierung und sind auf klassische Szenen beschränkt. Die öffentliche Presseberichterstattung ist nicht alles. Es bedarf breiter Gesellschaftsschichten, die solche Besetzungen offensiv mittragen. Und in großer Anzahl in der ein oder anderen Weise solche Vorhaben aktiv unterstützen. Darum glauben wir, ist es Zeit eine öffentliche Veranstaltung zu diesem Thema zu machen. Wir wollen besetzen um Großprojekte zu verhindern. Um die Ausgrenzungen von Geflüchteten zu durchbrechen. Um Wohnraum für Alle zu schaffen.

http://besetzenstattraeumen.blogsport.de/ – en – Sat, 14.02.2015 – 6pm: Why there is no alterative to squatting?

A workshop of besetzenstattraeumen.blogsport.de:

There is no alternative to squatting | There are alternatives to squatting | Squatting is one neccessary tactic in actual movement?

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The politics of housing: We see no alternative to squatting houses and real estate on a broad public scale. Attempts at criticising the manifold processes of displacement currently taking place, struggles to fight eviction and protests against large scale construction projects are reaching their limits.n.

Environmental politics: We see no alternative to squatting houses and real estate on a broad public scale. Critiques directed against the facts and consequences of the A100 highway and other large scale construction projects like the Berlin airport or the destruction of garden plots/rank growth/fallow land, largley remain ineffective.

Antiracist and refugee politics: We see no alternative to squatting houses and real estate on a broad public scale. Critiques directed against residence restrictions, the construction of container-accommodation, the European exclusionary practices against refugees of war and poverty are reaching their limits.

The politics of „Mediaspree versenken”: We see no alternative to squatting houses and real estate on a broad public scale. The successful citizen referendum wasn´t worth the paper on which it was written… Investors took possession of the Spree river-shore and privatised public property, building business towers, luxury appartments and palaces of commerce. The politicians did not fail. They never aimed for anything else. The illegal eviction of Cuvry…

All of this is connected… Transcending and uniting coalitions and initatives, we want to squat houses, real estate, building lots and areas. Taking the example of Beermannstr. 20 – 22, we will put this up for public discussion. We will also put up the prevention of forced eviction in these houses for public discussion.

Attempts of secretly prepared squatting will not create a broad alliance for comprehensive mobilisation and will remain confined to a small circle of already existant political groups. Press coverage is not everything. There is a need for active participation by a broad multitude of societal groups. Who support and encourage squatting projects in large numbers and by various means.

That´s why we are convinced that the moment to have a broad public meeting is NOW. We want to squat to prevent large scale constrcution projects. To subvert the exclusion of refugees. To create and protect housing that is affordable for everyone!

schwarz, rot, gold und kackebraun

schwarz, rot, gold und kackebraun
– im nationalen freudenrausch
jubeln laut die patrioten,
wirbeln ihre fähnschen stolz,
sind gesteuerte idioten.

schwarz, rot, gold und kackebraun
– aufrecht geh’n die deutschen
in perversem herrenmenschenwahn
über gebeugtem feinde,
’nem Führer schon ganz angetan.

schwarz, rot, gold und kackebraun
werd‘ ich niemals feiern.
lichtenhagen scheint nicht weit,
wenn’s asylrecht wird zerstört
und die liebe hilflos schreit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 16.07.2014)