Über die Lüge von Meinungs- und Pressefreiheit – wie ein autoritäres Regime Grundrechte in den Staub tritt

Wie gerne wird uns in den Nachrichten erzählt, dass in der BRD Meinungs- und Pressefreiheit existieren würden. Dabei wird auf das Grundgesetz verwiesen, wo sie im Artikel 5 als Grundrechte aufgeführt sind.1 Dass diese »Pressefreiheit« nur für Konzern- und Systemmedien gilt und eine außerparlamentarische Opposition kein Recht auf eine eigene Meinung hat, wird dabei gerne verschwiegen. Zensur ist ein Element, welches autoritäre Regime wie die Lobbykratie der BRD zur totalen Durchdringung der Gesellschaft mit ihrer lebens- und freiheitsverachtenden Ideologie benötigen. Es wundert somit nicht, dass die linke Tageszeitung »junge Welt« vom sogenannten Verfassungsschutz ausgespitzelt wird2 und das linksalternative Nachrichtenportal linksunten.indymedia.org heute durch die Schergen der Diktatur abgeschaltet wurde.3 Die Frage stellt sich, wann es in Deutschland wieder soweit ist, dass das Aussprechen einer oppositionellen Meinung zum nächtlichen Verschwinden führt und das Schreiben eines solchen Beitrags wie diesem auf einem Blog somit eine Gefahr für Leib und Leben darstellt. Einen Schritt in die Richtung dieser Dystopie haben die Scharfmacher*innen im Innenministerium heute getan. Anscheinend ist das, was Erdogan in der Türkei vormacht, doch ansprechender für die Parteibonzen an der Spitze der angeblichen Republik, als sie es gerne zugeben.

Gegen die Zensur von Presse und Meinung!
Für ein Ende von Diktatur und Kapital!
Es lebe die Freiheit!

 

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keine schranken

weit fliegen all‘ die gedanken,
wie’s heiszt, kennen sie keine schranken;
fliegen über’s meer hin zu dir,
tragen grüsze und wärme von mir;

wiegen dich und mich in träumen
von blumen, von gräsern und bäumen,
einer welt voll grünem leben,
wo alles ist allen gegeben.

schliesz‘ die augen, öffne sie weit,
erkenn‘ mit mir gemeinsam die zeit.
weit fliegen all‘ die gedanken,
wie sie kennen wir keine Schranken.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.03.2017)

yo sueño

es la isla del socialismo,
es la isla de la esperanza
y el pueblo espera
al socialismo
y la libertad.

yo estoy aqui, en la isla,
en la isla de la esperanza.
pero no estoy en mi casa,
porque está lejana,
está en tus cercanía.

¡vámonos a la isla!
es la isla de la esperanza.
yo sueño contigo
y con el socialismo
y la libertad.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.03.2017,
als mp3 downloaden: mit Tobias Thiele 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

des lebens vision

es erklingt so grell
ein dissonanter ton,
dringet in mein sein,
ist dem leben ein hohn.
von leiden er künd’t
und vom tode schon.
ich wein‘ voll trauer;
das atmen wird fron.
doch im geist seh‘ ich euch
als illustration,
wie im leben ihr wart
in bunter variation.
so gewinne ich kraft,
stoß‘ die angst vom thron,
setz‘ entgegen ihr
des lebens vision.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 20.02.2017)

abgeschrieben: Strafmaßandrohung bis zu 75 Jahre für Gewerkschafter*innen

von meinen Genoss*innen bei den Industrial Workers of the World [IWW] (https://www.wobblies.org/CMS/strafmassandrohung-bis-zu-75-jahre-fuer-gewerkschafterinnen/)

BRIEF DER J20 DEFENSE CAMPAIGN DES MID-ATLANTIC GENERAL DEFENSE KOMMITTEES DER INDUSTRIAL WORKERS OF THE WORLD.

Am 20. Januar 2017 gingen Tausende in Washington D.C. auf die Straße, um gegen die Angelobung Donald Trumps als Präsident zu protestieren. Während einer der vielen Protestmärsche, die an diesem Angelobungstag stattfanden, zeigte die Metropolitan Police von D.C. der Welt, auf welche Art sie vorhatte, in Zukunft mit Widerspruch umzugehen: Kurz nach Beginn des Protests wurden hunderte Protestierende mit Pfefferspray, Gummigeschossen und Gummiknüppeln angegriffen. Die Polizei kesselte über 200 Personen stundenlang ein und verhaftete sie im Anschluss. Die Mobiltelefone von allen Verhafteten wurden als Beweismittel konfisziert und durchsucht. Bei der Entlassung wurde ihnen eine Anklage wegen Ausschreitungen überreicht. Monate später legte der US Bundesstaatsanwalt nach und erhob Anklage wegen acht weiterer schwerer Verbrechen, unter anderem „Verschwörung zu Ausschreitungen“. Die Protestierenden sind mit Strafmaßandrohungen von bis zu 75 Jahren Haft konfrontiert – alles für die Teilnahme an einer Demonstration. Weiterlesen

Die Propaganda eines autoritären Regimes

Woran muss ich denken, wenn Anwält*innen von Cops geschlagen werden, weil sie die Rechte ihrer Mandant*innen einfordern; woran, wenn sie vermummt und mit gezogener Waffe gegen Oppositionelle vorgehen; woran, wenn friedliche Straßenfeste mit Wasserwerfern, Schlagstöcken und Pfefferspray attackiert werden; woran, wenn kritische Journalist*innen für ihre mutige Berichterstattung um Leib und Leben fürchten müssen? Ich denke an autoritäre Regime wie die Türkei unter einem Faschisten Erdoğan. Ein erster Gedanke, der sicher nicht falsch ist. Weiterlesen

fluss aus kaltem hass

eisig fließt der fluss
durch finst’rer zeiten nächte.
blut aus kaltem hass…

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 07.01.2017)

Sechs Thesen zur Bewegung

Während meines Aufenthalts auf Kuba im März diesen Jahres saß ich am 12.03.2017 abends mit einem Genossen der Interbrigadas zusammen. Im Laufe unseres Gesprächs kristallisierten sich sechs Thesen dazu heraus, wie eine linke Bewegung funktionieren könnte, die ich später in meinem Tagebuch ausformulierte. Ich habe nun beschlossen, diese Gedanken zu teilen, um ihnen eine Chance zu geben, gelesen und weiter durchdacht zu werden:

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hoffnung

schliess‘ deine augen, stell‘ dir vor, wir wär’n frei.
es kann sein, die hoffnung ist noch lang nicht entzwei.
uns befrei’n müssen wir aber selber tun,
s’hilft nicht, sich auf gott noch irgendwem auszuruhn.

wir können es schaffen, die chance existiert.
uns’re klasse ist’s nicht, die den kampf hier verliert.
wenn wir nehmen, was bisher uns verboten,
sind sorgen und leid nur noch anekdoten,

die uns zeugen von einer anderen zeit,
aus der hass und gewalt uns voll inbrunst anschreit,
als das, was wir brauchten, and’re nur hatten,
wir nicht’s waren als in der gosse die ratten.

doch wie diese wurden wir mehr, immer mehr.
die herren der welt waren uns nimmermehr herr
und voller liebe waren endlich wir frei.
meine hoffnung darauf ist noch lang nicht entzwei.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 02.01.2017,
als mp3 downloaden: mit Albino 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

elternz

seitdem ich geboren bin,
stets an meiner seit‘ ihr steht.
wo das leben trägt mich hin,
jeden weg ihr mit mir geht.

bis heut‘ und auch in künft‘ger zeit
lieb‘ ich‘s mit euch zu scherzen.
für freundschaft und für zärtlichkeit
dank ich euch von herzen.

so bin euch fest verbunden
ich in lieb‘ und fühl‘ das glück
in all den schönen stunden.
geb‘ gern‘ die wärme euch zurück.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.12.2016)