Archiv für Gedicht

abya yala

they came to abya yala
on their ships and full of violence,
started to conquer,
what wasn’t their land.

called the people there »indios«
and used them as slaves,
with the cross as their sign,
which legitimates.

and túpac amaru – an inca leader –
stood up and started
to make a stand,
wanted to rescue the land.

but they smashed them down
and murdered him,
forced the people to serve
and a genocide began.

today it woke up again
the call for freedom
to liberate the land,
which was called abya yala back than.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.08.2015,
als mp3 downloaden: mit Patsy Stone 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

tausend kriege, tausend tote

aufruf von linksunten.indymedia.org zu einer »Gedenk- und Trauerdemonstration für die am 13.11.2015 in Paris Ermodeten & Verletzen und gegen Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Fundamentalismus und terroristische Anschläge«:

Wir rufen hiermit aufgrund der begangenen Anschläge in Paris, der vielen ermordeten und verletzen Menschen, zu einer Gedenk- und Trauerdemonstration am Sonntag den 15.11.2015 um 11 Uhr vom Alexanderplatz in Berlin zur französischen Botschaft auf. Wir wollen um 12 Uhr an der franz. Botschaft dann eine Schweigeminute für alle Opfer der Anschläge abhalten.

Wir rufen alle Menschen Berlins, alle religiösen Gemeinschaften und Verbände in Berlin, alle Antifaschist*innen, Anarchist*innen, Kommunist*innen dazu auf gemeinsam mit uns gegen Menschenfeindlichkeit, Rassismus, Fundamentalismus und terroristische Anschläge friedlich zu demonstrieren.

Ich möchte diesen Aufruf noch um ein Gedicht, dass ich in der letzten Nacht zur Thematik verfasst habe, erweitern. Außerdem fordere ich die Herrschenden auf ihr System von Profitlogik, Krieg und Repression zu beenden, welches erst der Nährboden der brutalen Gewalt ist…

tausend kriege,
tausend tote;
hass wächst hier
und hass wächst dort.

akp, is & graue wölfe
sind das gleiche faschopack,
das marschiert auf deutschen straszen
als afd & npd – ganz bürgernah.

uns jedoch fehl’n alle worte,
sind gelähmt in subkultur.
die menschlichkeit weicht kalter angst.
bewegung, die bleibt aus.

nichts kann uns mehr erretten.
keine antwort gibt’s;
nur trauer hier & dort
tausend-, ja millionenfach…

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.11.2015)

ᛞᚨᛚ ᚲᛟᛊᛗᛟᛊ ᛒᛚᛃᛟᛞᚨᛟ / die welt weint

Das folgende Gedicht ist in der Fantasy-Sprache Pretanisch (aus dem Satjira-Project) verfasst:

ᛞᚨᛚ ᚲᛟᛊᛗᛟᛊ ᛒᛚᛃᛟᛞᚨᛟ•
ᛖᛜᚨ ᚦᚨᚱᚾᚨ ᚱᚨᚾᛞᛃᚨᛊ ᛞᚱᛟ
ᚨᛒᛟᚹ ᛞᛁᛚ ᛊᚢᚲᛉᚨ-ᛈᛚᛃᚨᚾᚨᛁᛗ•

ᚹᚢᚾᛏᚨᛚ ᚹᛟᚱᛞ ᛞᚨᚷᛟ-
ᛊᛟᛚᛃ ᚦᛟᛟᛚ ᛞᚢᚾᚲ ᚲᚨᚨᛚ
ᛞᚢᚾᚲ ᛏᚨᚱᛟ ᚷᚱᚨᚾᛖᛗᛟ•

ᛞᚨᛚ ᚹᚢᚾᛏᛟᚱ ᚹᚨᚱᛁᚾᚨ-
ᚾᚨᚱ-ᚹᚢᚾᛃᚨ ᛊᚢᛖ ᛞᚢᚾᚲ ᚷᛟᚱᛊᚨᛗᛞᛖ-
ᛊᛟᛚᛃ ᚷᚱᚨᚾᛊᚨ ᛞᚢᚾᚲ ᛚᛁᚨᚱ•

ᛞᚨᛚ ᚲᛟᛊᛗᛟᛊ ᛒᛚᛃᛟᛞᚨᛟ•
ᛞᚢᚾᚲ ᚨᚱᚨᚷ ᛗᚢᚱᛏ ᛞᚨᛚᛟᛗ•

 

auf deutsch:
die welt weint.
eine rote sonne steht
über den schlachtfeldern.

leben verschwendet,
nur tot und hass
und gier regier’n.

der verstand schwindet,
kennt statt freiheit und liebe
nur noch herrschaft und mord.

die welt weint.
und ich wein‘ mit ihr.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 19.07.2015,
ist auch Teil des Satjira-Projects (siehe »ᛞᚨᛚ ᚲᛟᛊᛗᛟᛊ ᛒᛚᛃᛟᛞᚨᛟ«))

cheng

du warst liebe.
ich bin hass,
weil nicht’s mehr
je gut macht.
du warst glück,
ich bin heut‘ trauer,
wein‘ dir meine
tränen nach.
feuer, tod
& tausend qualen
wünsch ich jenem
mörderpack,
das dich damals
hat vernichtet
im sinne jenes kapitals,
welches alle welt,
alles sein der welt
beherrscht.
einst tanz ich
auf ihren gräbern,
du hilfst kindern
immernoch – in meinem geist.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 03.07.2015)

menschenrecht

die moral auf uns’rerseite steht,
wenn wir einmarschieren.
uns’re waffen sind das menschenrecht,
bomben, panzer und gewehre.

ja ihr hört ganz richtig,
denn nur dazu dient die phrase.
wir achten’s nicht, wir brauchen’s nur
gegen uns’re konkurenz, die ist wie wir.

für die untertanen gilt es nicht,
auch wenn sie noch so sehr drauf pochen.
sie sind arbeitssklaven uns;
nein, für sie ist’s nur zum schein.

und für and’re tiere gilt’s schon gar nicht,
darum heiszt’s ja »menschenrecht«
und in den fabriken, wo sie leiden,
braucht’s den anschein nicht.

anschein? ja, anschein…
es ist und bleibt nur illusion,
ein instrument der propaganda,
das die herrschaft uns bewahrt.

voll hohn sag ich’s:
menschenrecht.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.07.2015)

tauwetter

wie sollt mir nicht kalt seien,
in einer welt aus eis?
wo die herzen schnell gefrieren,
es regiert dort die gewalt.

doch bist du ein lichtblick mir,
ein refugium aus wärme,
zärtlichkeit, geborgenheit;
hoffnung schimmert in der ferne.

lässt mich glauben, dass es geht,
dass es siegt einst die vernunft.
wenn wir hand in hand einstehn,
gibt’s tauwetter uns die gunst.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 02.07.2015)

glas

ein mensch aus glas kennt keine rechte,
statt freiheit nur zerbrechlichkeit,
ist definiert durch tausend datensätze.
wir alle sind betroffen, überall, zu jeder zeit.

nur es zu nennen, das ist nicht erlaubt,
drüber zu sprechen, sehr schnell illegal.
ein narr, wer an zensur nicht glaubt.
die verfolgten, die sind ohne zahl.

heiszen snowden und assange,
manning, roth oder auch anderswie.
der staat übt schnell und hart revanche,
jagd auf ewig sie als vieh.

doch zumeist schauen wir weg,
»haben auch nichts je zu verbergen«,
treten die held*innen selbst in’n dreck,
geben daten ab in bergen.

haben alles zu verbergen;
wer was and’res sagt, der lügt.
müssen erwehr’n uns der tyrannen schergen.
ein tor ist, wer sich fügt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 19.06.2015)

wirre worte

es sind nichts als wirre worte,
die verlassen den verstand,
zynisch-traurige gedanken,
setzen meine welt in brand.

setzen meine welt in brand,
es sind nichts als wirre worte,
zynisch-traurige gedanken,
die verlassen den verstand.

die verlassen den verstand,
setzen meine welt in brand,
es sind nichts als wirre worte,
zynisch-traurige gedanken.

zynisch-traurige gedanken,
die verlassen den verstand,
setzen meine welt in brand,
es sind nichts als wirre worte.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.06.2015)

inspiration

noch immer hör‘ ich schreie,
hall’n aus finsterer vision
von leiden und pein.
sind niemals verklungen,
erfüll’n mein ganzes wesen
und werden immer sein.

manchmal sind’s die meinen,
dringen aus meiner kehl‘,
ein and’res mal auch nicht.
bin peiniger und opfer
in fantasie und rausch,
wenn die wirklichkeit zerbricht.

gehör’n zu meinem leben;
fließen aus meiner feder,
treiben meine lust im spiel.
solang in achtung ich doch bleibe
für die wesen all der welten,
bringen der inspiration sie viel.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 15.05.2015)

widerspruch

es sind nichts als wirre worte,
die verlassen den verstand,
zynisch-traurige gedanken,
setzen meine welt in brand.

fühle mich verlassen,
von dem, woran ich mal geglaubt.
dogmatisches gefasel
hat der hoffnung in die szene mich beraubt.

ich pass‘ nicht in dein genderbild
und werde dafür angebrüllt.
siehst du selber nicht den widerspruch,
in welchen du bist eingehüllt?

definierst mich als »cis-männlich«,
was ich gar nicht bin.
in queerfeministischem geschwafel
ist’s mit der selbstbestimmung hin.

mit egoistischen ideen,
sagst du, wie die menschen in der szene seien soll’n.
lass den menschen jenes gender,
das sie gerne haben woll’n!

und nennst du mich jetzt »sexist«,
doch sagst nicht einmal warum,
dann behaupte ich, du bist nicht queer,
aber im kopfe deine schranken die sind dumm.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.05.2015)