Tag Archiv für stadtguerilla

angewandte dämlichkeitskritik

tom der elch zieht durch die stadt.
er hat die ganze scheisze satt,
hat der menschen ignoranz im blick,
betreibt dämlichkeitskritik;
mal kopfschüttelnd und mal angewandt,
zersetzt mit spott er dieses land,
wo alle shoppen, konsumieren,
sich in lethargie verlieren
und wahn schafft ein gefahr’ngebiet,
in das es die gefahren zieht.
brutal sind sie, uniformiert,
anders als tom… uninformiert.
er schüttelt kopf und auch geweih,
macht sich von den fesseln frei;
dämlichkeitskritik wird angewandt
und eine wanne steht in brand.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 01.03.2016)

Stadtguerilla in Lateinamerika und BRD – Über die globale Entwicklung einer urbanen Guerilla

Im vergangenen Jahr habe ich eine Arbeit unter dem Titel »Stadtguerilla in Lateinamerika und BRD – Über die globale Entwicklung einer urbanen Guerilla« geschrieben. Zum Thema der Arbeit habe ich bereits Infoveranstaltungen organisiert und nun ist sie auch auf diesem Blog öffentlich zugänglich. Natürlich ist eine Arbeit zu einer solchen Themenstellung von Grund auf politisch, was nicht zwangsläufig eine Solidarisierung oder Identifikation mit der RAF oder anderen Stadtguerillaorganisationen bedeuten muss. In diesem Rahmen betrachte ich die vorliegende Arbeit als eine kritische Auseinandersetzung mit revolutionärer, internationalistischer Geschichte. Bei einer solchen geschichtswissenschaftlichen Arbeit kann eine Schlussfolgerung natürlich nicht ausbleiben. Diese habe ich versucht, nach dem Abschluss der Arbeit noch einmal in den folgenden vier, teilweise den Inhalt der Arbeit voraussetzenden Stichpunkten auszuformulieren, um Perspektiven für revolutionäre Bewegungen als auch für, diese betreffende, geschichtswissenschaftliche Forschungsansätze festzuhalten:

  • Eine Stadtguerilla in der globalen Urbanität als Unterstützung einer Landguerilla in der globalen Ruralität und somit eine global agierende Revolution setzt ein weltweites, internationalistisches Netzwerk voraus.
  • In diesem Rahmen ist es sinnvoll, die historische, von Kuba ausgehende Trikontinentale als Netzwerk im rural geprägten Raum der Erde sowie die Geschichte der Internationalen Arbeiterassoziation (IAA) als Erste Internationale zu untersuchen, um Schlüsse für den Aufbau eines global agierenden Netzwerkes in heutiger Zeit zu ziehen.
  • Ein Zusammenwirken als Einheitsfront von Libertärsozialist*innen und Autoritärsozialist*innen, von militanten Autonomen und Angehörigen linker Parteien auf lokaler wie auf globaler Ebene ist mit Sicherheit unerlässlich, wenn ein solches Netzwerk urbaner und ruraler Guerilla in globalem Maßstab entstehen und in einer Basisbewegung verankert werden soll.
  • Auf lokaler Ebene ist es von zentraler Bedeutung, die Ideen der Revolution und ihres Guerillanetzwerkes zu Triebkräften zu entwickeln, welche in der Lage sind, die Bevölkerung als Basisbewegung hinter der Guerilla zu einen. Hierzu müssen auch Mittel und Wege der Kommunikation mit der Bevölkerung gewählt und umgesetzt werden.

an ulrikes grab

ein lauer wind der weht
über frisch gepflanzte blüten,
im geiste mir ein buntes windrad dreht,
um vor angst und ohnacht micht zu hüten.

seid neununddreiszig jahren tot,
liegt ulrike hier begraben.
und der deutsche mörderstaat – verroht –
hat immernoch das sagen.

schmückt mit hohlen phrasen sich zur zier,
von freiheit und von menschenrecht;
doch folter, schändung, mord, die bracht‘ er dir,
um die menschlichkeit da steht es schlecht.

an der wang entlang flieszt mir ’ne träne
und zugleich da lach‘ ich heiter.
denn auch wenn der staat zeigt seine zähne,
weisz ich: ulrike, der kampf geht weiter.

2015-07-24_-_18_-_an_ulrikes_grab_(05)

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 28.03.2015,
opencaching.de: »an ulrikes grab«,
als mp3 downloaden: mit Albino 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

Das Konzept der Stadtguerilla in Uruguay

Moin Moin,
ich bin froh, euch unter Sachtexte nun auch den ersten Fremdtext, also einen Text eines anderen Autors, präsentieren zu dürfen. Er ist von Fabian Bennewitz verfasst und behandelt das Konzept der Stadtguerilla in Uruguay unter den Tupamaros (MLN-T). Hoffentlich gefällt er euch und ist für den*die eine*n oder andere*n interessant. Viel Freude am Lesen :)

Die Frucht des Zorns

In Ketten liegt sie da,
wehrlos, ohne Chance,
ist ausgeliefert all der Tyrannei,
einer grauenhaften Trance.

Ihr Körper ist geschändet,
doch lehnt sie weiter sich noch auf
gegen all die Fesseln,
lässt der Verzweiflung‘ Wut den freien Lauf.

Auch wenn das Sein ’ne Qual ihr ist
und sie nur den Tod sich kann ersehnen,
so gärt in ihr der Rachewunsch,
lässt sie im Aufstand weiter leben.

Denn wie auswegslos auch alles scheint,
wie viele Schläge sie muss spüren,
einmal will sie frei noch sein,
ein wahres Leben führen.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.03.2012,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Wanda Thot (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

»Die Frucht des Zorns« Creativ Commons BY-NC-ND by Paul J. Dredy

Creative Commons BY-NC-ND by Paul J. Dredy