Tag Archiv für lebensräume

RAK Spektakel in der Roten Flora

2014-03-22_-_RAK_in_Hamburg_(Plakat)Vieles hat sich in den letzten Monaten, Wochen und Tagen in Hamburg ereignet. Die durch die Bullen eskalierte Situation auf der Demo direkt vor der Roten Flora, oder das seitdem eingerichtete Gefahrengebiet in den angeblichen “Problembezirken”, sind wohl nur die Spitze des Eisberges  bestehend aus einer Aneinanderreihung endlos erscheinender Repressionen durch Polizei und Senat.

Auch gerade die letzteren Ereignisse zeigen immer deutlicher die Entwicklung zu einem repressivem Polizeistaat, in welchem die Freiheit und das Leben auf Teufel komm raus unterdrückt und misachtet werden.

Wir als Rotzfreche Asphaltkultur können diese Gegebenheiten nicht länger hinnehmen und setzen daher am 22. März mit einem Solidaritätskonzert ein Zeichen, gegen all den Mist der sich (nicht nur) in Hamburg ereignet und ereignet hat.

Folgende Acts haben bereits zugesagt:

 

Die Veranstaltung findet in der Roten Flora ( Achidi-John-Platz 1, 20357 Hamburg) am 22.03.2014 statt.

Start: 18.00 Uhr  |   Eintritt: 4€ + X Spende
Au­ßer­dem: VOKÜ, Sekt-​Bar, Sieb­druck (bringt Eure Kla­mot­ten mit) und Überra­schung!

 

Mehr: auf der Seite zur Veranstaltung oder unter http://rak-treffen.de

Träumer_Innen

Mit geschlossenen Augen steh’n wir da,
in uns ein Bild von ’ner besseren Welt;
wie wir kämpfen mit ’nem Stein in der Hand,
um sie zu erreichen;
uns Wärme abgeben, wenn Schnee niederfällt.

Saßen am Feuer, wo wir uns gewärmt,
gemeinsam gesungen gar manches Lied
von Revolution und ’ner schwarz-roten Fahn‘,
fabulierten von Gleichheit
und ’nem wirklichen Fried‘.

Doch der Welt ist’s einerlei,
all dies‘ Wunschdenken ändert sie nicht.
Was hilft’s, wenn wir uns vor ihr verstecken?
Ist die ertäumte Freiheit in uns’ren Projekten
viel zu oft uns auch nur ’nen Irrlicht.

In Wirklichkeit sieht’s düster aus;
das sehen wir, wenn uns’re Augen offen.
Wo blutig wird auf uns geschlagen,
Lebensraum entrissen;
was gibt es da noch groß zu hoffen?

Ach was, ich kneif die Augen wieder zu,
fühl‘ den Stein in meiner Hand.
Der Gedank‘ erfüllt mein Herz mit Mut.
Lasst uns endlich niederreißen
zwischen Traum und Welt dies‘ öde Wand.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.10.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Hisztory (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Studis gegen hohe Mieten

Für ein Recht auf Stadt

Aufruf des berlinweiten Bündnisses:

Wohnraum ist in unserer Gesellschaft eine Ware, die nur jenen zur Verfügung steht, die sie sich leisten können. Dabei brauchen wir ein Recht auf bezahlbaren Wohnraum für alle.

Wohnraum ist in kapitalistischen Gesellschaften eine Ware – dadurch ist es möglich, dass Investmentfirmen und Wohnungsbaugesellschaften Wohnraum besitzen, mit diesem spekulieren und Profite erwirtschaften können. Mieten werden erhöht oder Wohnungen aus wirtschaftlichen Gründen leer stehen gelassen. Anstelle von vermeindlich unantastbaren Eigentumsrechten, brauchen wir ein Recht auf Wohnraum für alle!

Bund und Länder haben sich aus der Förderung sozialen Wohnungsbaus weitestgehend zurückgezogen und privatisieren zunehmend öffentlichen Wohnraum. Der Verzicht auf zusätzliche Steuereinnahmen und die Schuldenbremse verschärfen das Problem.

Leider waren die vergangenen Jahre von stetigen Verschlechterungen gekennzeichnet.
Bezahlbare Wohnungen in Innenstadt und Hochschulnähe werden knapp, der einzige relevante Wohnungsneubau findet nur noch im Luxusbereich statt und die Mittel für Mietzuschüsse gehen seit Jahren zurück. Dabei können durch verschiedene Instrumente, wie beispielsweise die Abschaffung der Schuldenbremse, die Umverteilung von Reichtum durch die Erhöhung der Erbschafts-, Vermögens- und Spitzensteuersatz Verbesserungen leicht finanziert werden. Auch aktuelle Wohnungsgesetze bieten mehrere Ansätze zur Reform im Sinne der Mieter_innen.

Studierende spielen auf dem Wohnungsmarkt eine spezielle Rolle. Auf der einen Seite sind sie attraktiv für Vermieter, da sie häufiger umziehen, wodurch die Mietspirale schnell nach oben gehen kann und die Wohnform „WG“ das Bezahlen einer höheren Miete erleichtert. Auf der anderen Seite sind viele Studierende auch selbst von Verdrängung betroffen.

Entweder gehörst du zu den Leuten, denen die Miethöhe egal sein kann oder du musst wie ein Großteil der Studierenden Angst vor der nächsten Mieterhöhung haben und bei einer Suche nach einer neuen WG mit über 100 Bewerber_innen in WG- Castings konkurrieren. Auch die steigende Anzahl der privaten Wohnheimplätze löst das Problem nicht, da die Mieten dort meist weit über der BAföG- Wohnungspauschale von 224 Euro liegen.

Gleichzeitig ziehen sich die Länder aus ihrer Verantwortung zurück und streichen den Studierendenwerken die Zuschüsse.
Die gleiche Problematik betrifft alle Menschen mit keinem oder geringem Einkommen. Eltern und Menschen mit Behinderung haben bei der Wohnungssuche zusätzliche Probleme. Dabei kann es bei einer Neuausrichtung des Wohnungsmarktes nicht darum gehen, einzelne Gesellschaftsgruppen gegeneinander auszuspielen.
Überall schließen sich Mieter_innen und Anwohner_innen zu Kiezinitiativen und Mieter*innenbündnissen zusammen. In Berlin hat das Bündnis gegen Zwangsräumungen bereits über zwanzig Räumungen abwenden können und mehrfach Blockaden organisiert. Den kapitalistischen Verdrängungsmustern setzen wir die aktive Solidarität zwischen uns Mieter_innen entgegen. Gemeinsam kämpfen wir für eine Stadt, in der Wohnen keine Ware mehr ist, sondern ein Recht für alle Menschen!

 

Wir fordern:

  • gesicherte Bereitstellung von bezahlbaren Wohnungen in Hochschulnähe
  • Neubau von mindestens zusätzlichen 25 000 Wohnheimplätzen und Schaffung eines Bund- Länder- Programms zur ausreichenden Wohnungsversorgung
  • Erhöhung der finanziellen Förderung der Studierendenwerke durch Bund und Länder, unter anderem für Instandhaltung, Sanierung und Neubau von Wohnheimen
  • Gewährleistung von bezahlbaren Übergangsunterkünften für Studierende noch in diesem Herbst!!
  • Bereitstellung kommunalen Wohnraums, durch Neubau, Rückkauf und Rekommunalisierung von privatisierten Wohnungen und gesellschaftlicher Infrastruktur
  • Stopp der gewerblichen Vermietung von Wohnraum für Ferienwohnungen
  • keine Mieterhöhung bei Alt- und Neuverträgen
  • mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für Mieter_innen
  • Verbot von Zwangsräumungen sofort!
  • Ausbau des barrierefreien und familiengerechten Wohnraums
  • Stopp der Verdrängung von sozial Schwachen aus den Innenstädten
  • Abwicklung des Berliner Liegenschaftsfonds
  • Verbot von spekulativem Leerstand

 

Ein Recht auf angemessenes Wohnen und eine Stadt für alle!!

Eine gerechtere Stadt kommt nicht von allein. Deswegen wollen wir vom 4. – 8. November mit bundesweiten Aktionstagen auf die Probleme hinweisen und unsere Forderungen lautstark kundtun. Mach mit!

zur Seite des Bündnisses…

und nochmal ’ne Petition…

…diesmal für die Baiz. Das Haus, in dem die sich befindet, wurde nähmlich aufgekauft und soll luxussaniert werden. Wenn die Wohnungen da drinnen dann wieder teuer verkauft werden sollen, stört die Kultur- und Schankwirtschaft im Erdgeschoss; drückt sowas doch die Preise.

Nun ist die Baiz nicht nur ein Ort, an dem ich gerne auftrete, sondern wo auch ansonsten viel alternative Kultur zu finden ist. Ein Ort zum Treffen, gemeinsam etwas trinken und zum Diskutieren. Ein Lebensraum halt.

Zum Erhalt dieses alternativen Lebensraumes gibt es jetzt auch eine Petition unter http://www.change.org/de/Petitionen/kultur-und-schankwirtschaft-baiz-muss-bleiben-gegen-den-ausverkauf-der-berliner-kiezkultur.

Bitte unterstützt die Petition mit eurer Unterschrift und leitet sie nach Möglichkeit auch an Freunde weiter.

baiz_bleibt

Jubiläum der Besetzung des Hambacher Forsts

Am 13.04. werde ich im Hambacher Forst auftreten, um dort am einjährigen Jubiläum der Besetzung teilzunehmen. Mit von der Partie sind u.A. der FaulenzA, Grog und dessen neue Band „Dampf in allen Gassen“.

Gestern wurde übrigens ein Teil des Forstes neu besetzt. Damit ist seit der Räumung im letzten Jahr neben der Wiesenbesetzung auch wieder ein Waldstück direkt besetzt.

Die Wagenburg

Die ganze Stadt ist schon besetzt
mit Konsum und Stahlbeton,
wo die Menschen fast schon tot
und Liebe nur noch ein Affront.

Doch nein, nicht alles liegt im Sterben.
Hier und dort blüht’s Leben, und
in autonomen Wagenburgen
färbt sich unser Seien bunt.

Wenn wir sitzen so zusammen
bei containert‘ Frühstücksbrot
und wir spielen uns’re Lieder,
lodert’s mir im Herzen rot.

Hier existiert noch jene Freiheit,
ist der Mensch noch nicht entzweit,
sind urbane Pirat_Innen,
ist der Tod noch weit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 25.11.2012,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Klaus dem Geiger 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

Die Häuser denen, die drin wohnen!

Es ist nunmehr fast zwei Jahre her, dass das alternative Hausprojekt Liebig 14 von einem martialischen Polizeiaufgebot und gegen die Proteste vieler Menschen geräumt wurde. Einmal mehr musste ein selbstbestimmter Wohn- und Lebensraum der lebensfeindlichen Profitlogik des kapitalistischen Systems weichen.

Auch dieses Jahr sind diverse Projekte von einer Räumung bedroht. Unter ihnen die KvU, die Linie 206 und die Baiz. Anlass genug am 2. Februar zum zweiten Jahrestag der Räumung der Liebig 14 eine Aktion vor eben dieser (Rigaerstr. Ecke Liebigstr.) zu starten. Von 12:00 bis 16:00 Uhr gibt es dort Kaffee, Glühwein und Vokü, sowie Beiträge von verschiedenen Musikern und anderen Künstlern. Auch ich werde mich hier beteiligen.

Im Anschluss ist eine Demonstration geplant.

Ich hoffe auch ihr kommt zahlreich um uns zu unterstützen. Lasst uns ein Zeichen setzen, »denn mit jedem Stein, den sie aus den Mauern reißen, reißen sie auch aus uns ein Stück«.

Es gibt kein wahres Leben
in dieser falschen Welt
und welcher Mensch wo wohnen darf,
entscheidet nur das Geld.

Lebensraum muss weichen,
einem rentablen Wahn,
doch wenn sie uns’re Träume töten,
fängt uns’re Gegenwehr erst an.

Dann fahren sie mit Bullen auf
und dreschen auf uns ein.
In der Presse heulen sie,
wir wären so gemein.

Wenn wir nehmen, was wir brauchen,
dann ist das kriminell;
doch wenn Menschen Hungers sterben,
einfach rationell.

Der Freiheit Sehnsucht kann nicht sterben.
Ihr Verbrechen darf nicht lohnen.
»Die Häuser denen,
die drin wohnen!«

 

Link zur Eventseite                   Link zum Event auf last.fm

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 12.01.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Grog (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)