widerspruch

es sind nichts als wirre worte,
die verlassen den verstand,
zynisch-traurige gedanken,
setzen meine welt in brand.

fühle mich verlassen,
von dem, woran ich mal geglaubt.
dogmatisches gefasel
hat der hoffnung in die szene mich beraubt.

ich pass‘ nicht in dein genderbild
und werde dafür angebrüllt.
siehst du selber nicht den widerspruch,
in welchen du bist eingehüllt?

definierst mich als »cis-männlich«,
was ich gar nicht bin.
in queerfeministischem geschwafel
ist’s mit der selbstbestimmung hin.

mit egoistischen ideen,
sagst du, wie die menschen in der szene seien soll’n.
lass den menschen jenes gender,
das sie gerne haben woll’n!

und nennst du mich jetzt »sexist«,
doch sagst nicht einmal warum,
dann behaupte ich, du bist nicht queer,
aber im kopfe deine schranken die sind dumm.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.05.2015)

thanks idf

thanks for dropping bombs on children
and defending the apartheid wall;

thanks for attacking lebanon and gaza
and for repressions against palestine in all.

thanks for indoctrinating the people
of israel with racism;

and in the end thanks for your work
of driving middle east into militarism.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 14.04.2015)

citytree

there is a house
in the center of tel aviv,
growing like a tree,
blooming like a tree,
full of life and kindness.

here i saw another way,
how to handle with resources,
how to live with each other;
different from what is on the street.
it’s flying like seeds into the world.

not just sharing
everything you need
but also sharing an idea,
which makes my heart
growing like a tree,
blooming like a tree.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 04.04.2015)

die wanne

es qualmt und stinkt
der lack schlägt blasen
drinnen lodert’s lichterloh
frisst und brennt dort alles fort
zum letzten mal ging’s blaue leuchtelicht
ist nun ganz zersprungen
so lebt es hoch das freudenfeuer
beendet der faschistenwanne zeit
am ende bleibt nur ruszgeschwärzter schrott

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 23.06.2015)

abgeschrieben: Solidarität und Kampf

Der Text ist im Original von spanischen Anarchist*innen und wurde von mir von einem Plakat abgeschrieben:

Für diejenigen, die kämpfen, ist die Solidarität nicht ein leeres Konzept, das weit entfernt ist von unseren offensiven Fähigkeiten und den Konflikten, die im Kampf selbst entstehen.

Für diejenigen, die kämpfen, ist die Solidarität nicht ein »Thema«, das nur in konkreten repressiven »Momenten« auftaucht, denn die Repression ist nicht ein »Moment«, sondern ein unvermeintlicher und permanenter Bestandteil der Mechanismen des Staates gegen jene, die rebellieren.

Für diejenigen, die kämpfen, ist die Solidarität zwischen jenen, die sich gegen das alltägliche Elend auflehnen, eine Konstante, die es ermöglicht, kämpferische Verbindungen zu kreieren und aufrecht zu erhalten, welche den Kreis der Bedrängung, die Isolierung, den Knast und/oder die Lähmung durchbrechen.

Für diejenigen, die kämpfen, geht die Solidarität über auferlegte Grenzen hinaus, mit der Absicht, sie durch die Agitation und die Aktion zu übertreten und zu zerstören.

Für diejenigen, die kämpfen, bestrebt die Solidarität, der Einsamkeit der Einsperrung ein Ende zu setzen, eine Schlacht gegen das Vergessen unserer vom Staat entführten GefährtInnen zu liefern und die Logik der Herrschaft, die versucht, sie zur Verbannung zu verurteilen, vor Augen zu führen.

Für diejenigen, die kämpfen, sucht die Solidarität sich in wahrhaftige Intention zu verwandeln, welche Gesten der Rebellion erzeugt, die unsere GefährtInnen aus den Fesseln befreien.

Für diejenigen, die kämpfen, sollte niemand alleine sein, weder im Knast noch im Gefängnis unter offenem Himmel, in dem wir leben.

Für diejenigen, die kämpfen, bleibt alles noch zu entscheiden, bleibt alles noch zu tun. Ergreifen wir die Initiative…

Für alle GefährtInnen, die mit Ungestüm weiterhin auf die Zerbrechung aller Ketten setzen. Die Fortführung des Kampfes geht an jedeN einzelneN, an alle, bis keine Mauer mehr aufrecht steht.

Viva la anarquía / Es lebe die Anarchie.

 

* Wörter von einigen anarchistischen GefährtInnen, die im Dezember 2014 in der sogenannten »Operation Pandora« im Spanischen Staat entführt wurden. Der Text wurde vor den Verhaftungen geschrieben.

Ein zugeplanter Freitag

Moin Moin,
da ich für den kommenden Freitag (03.07.2015) gleich drei Veranstaltungen bewerben möchte, kommt hier mal ein Beitrag dazu. Wer Lust hat, kann den ganzen Nachmittag/Abend mit mir verbringen. Los geht es mit dem »Ey die Hunde – Hoffest« im Zeppi 25 (Zeppelinstraße 25, Potsdam), wo ich um ca. 17:00 Uhr ’nen Auftritt habe. Dann geht es zu 20:00 Uhr ins FAU-Lokal (Lottumstr. 11, 10119 Berlin) zu einer Veranstaltung meiner Gewerkschaftssektion in der Freie Arbeiter*innen-Union. Der Titel lautet »Anarchismus und Marxismus – nur zwei feindliche Brüder?«. Und im Anschluss geht es noch weiter zu einem, von den Interbrigadas organisierten Konzert im Jugendhaus Königstadt (Saarbrücker Straße 24, 10405 Berlin). Mit dabei sind dann Lucia Vargas und Lena Stoehrfaktor.
Ich freue mich auf euch…

2015-07-03_-_Hoffest_-_Ey_die_Hunde 2015-07-03_-_Info-VA_-_Anarchismus_und_Marxismus 2015-07-03_-_Konzert_-_Lucia_und_Lena

abgeschrieben: Wer sind hier die Erpresser*innen?

von https://wildvogelclan.wordpress.com/2015/06/29/europaeische-erpresserinnen/

Erpresser*innen schimpft mensch sie jetzt überall. Wen wohl? Natürlich, »Die Griechen«. Das ist die Reaktion der sogenannten Demokrat*innen, wenn doch mal demokratische Instrumente wie eine Volksabstimmung angewandt werden, um die Zukunft eines Landes zu bestimmen.

Freilich ist dieser Weg von Alexis Tsipras und Gianis Varoufakis wohl ebenso wenig im Sinne einer Angela Merkel und ihres Bankenklientels, wie auch in dem anderer herrschender Eliten. Es war doch eigentlich schön, Griechenland durch die Troika in einem dauerhaft anwährenden Krisenzustand regieren zu können. Immer unter dem Damoklesschwert, den Euro als Währung zu verlieren, sollte die griechische Regierung gefügig gemacht werden, dem Treiben der Kapitalistenklasse nachzugeben. Dabei hatte diese Politik zwei Seiten. Zum einen sollte Griechenland ganz offensichtlich kaputt gespart werden. Das hat dann auch einen ganz simplen Nutzen. Um so kaputter die griechische Wirtschaft ist, umso abhängiger ist sie auch von ihren vermeintlichen »Retter*innen«. Aber warum steht hier das Wort vermeintlich??? Wohl deshalb, weil zum anderen die Rettung Griechenlands nie Teil des Plans der herrschenden Klasse war. Schon alleine, weil diese den Zustand der Krise und damit die Beherrschbarkeit des Landes beendet hätte. Stattdessen flossen die Gelder, welche durch immer neue Sparmaßnahmen begleitet wurden, nur ganz kurz durch Griechenland, bevor sie zumeist europäischen Banken zugute kamen. Praktisch ist, dass sich im Sinne der Krise in anderen Ländern der Europäischen Währungsunion die Aufwendungen von Steuergeldern mit dieser »Hilfe« für Griechenland begründen lässt. Sprich: statt Steuergelder direkt in die Deutsche Bank fließen zu lassen, was sich sicher schlechter erklären lassen dürfte, wird die Transaktion nun unter dem Deckmantel der Hilfe realisiert.

Hierfür scheint es den Eliten dann auch recht zu sein, die Gesundheitsversorgung Griechenlands ebenso zu zerschlagen, wie jede andere soziale Absicherung. Das Leid, welche diese »Politik der Krise« in die Bevölkerung trägt, ist unlängst bekannt. Dass die SYRIZA von Alexis Tsipras nun die Regierung in Athen stellt, ist eine Folge dieser kapitalistischen Krisenpolitik der Troika. Ihr Wille, sich an Wahlversprechen zu halten, ist zwar ungewöhnlich für eine parlamentarische Regierung, aber dennoch die einzige aufrichtige, demokratische Handlungsweise, welche derzeit in Europa an den Tag gelegt wird. Der Umgang mit dieser durch einen Großteil der Medien und die Politik ist ein Schandfleck für jeden, sich als demokratisch bezeichnenden, Menschen. Die Haltung der deutschen Regierung zu dieser Thematik zeigt einmal mehr, dass es ihr nur noch um den Anschein von Demokratie gelegen ist, sie aber jedwede wirkliche demokratische Einmischung in ihren »alternativlosen«, diktatorischen Kurs als illegitim abtut.

Es ist schon traurig für die herrschenden Eliten, sollte die Bevölkerung Griechenlands nun in einem demokratischen Volksentscheid beschließen, sich nicht mehr durch die Drohung, den Euro zu verlieren, erpressen zu lassen. Jetzt bleibt zu wünschen, dass die Troika am nächsten Sonntag abgewählt wird und stattdessen ein Wiederaufbau der zerstörten Infrastruktur des Landes beginnen kann. Eine Wiedervergesellschaftung von Land und Produktionsmitteln, welche Griechenland unter dem Druck des Spardiktats zu Ramschpreisen verhökern musste, und ein Rückgriff auf die, in den letzten Jahren erworbenen, Fähigkeiten der Selbstorganisation können hierbei sicher dienlich sein. Womöglich könnte Griechenland eines der ersten demokratischeren Länder der neueren Geschichte werden.

Noch ein kleiner Filmtipp: »Macht ohne jede Kontrolle – Die Spur der Troika« (Die Story am 09.03.2015, https://www.youtube.com/watch?v=htxVHN_hUUQ)

an ulrikes grab

ein lauer wind der weht
über frisch gepflanzte blüten,
im geiste mir ein buntes windrad dreht,
um vor angst und ohnacht micht zu hüten.

seid neununddreiszig jahren tot,
liegt ulrike hier begraben.
und der deutsche mörderstaat – verroht –
hat immernoch das sagen.

schmückt mit hohlen phrasen sich zur zier,
von freiheit und von menschenrecht;
doch folter, schändung, mord, die bracht‘ er dir,
um die menschlichkeit da steht es schlecht.

an der wang entlang flieszt mir ’ne träne
und zugleich da lach‘ ich heiter.
denn auch wenn der staat zeigt seine zähne,
weisz ich: ulrike, der kampf geht weiter.

2015-07-24_-_18_-_an_ulrikes_grab_(05)

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 28.03.2015,
opencaching.de: »an ulrikes grab«,
als mp3 downloaden: mit Albino 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

Die Toten kommen

Aufruf zur Demo am Sonntag (21.06.2015) um 14:00 Uhr; Startpunkt: Unter den Linden 12, Berlin.

»Am Sonntag werden wir mit den Toten Kurs auf das Kanzleramt nehmen und die Grundsteine des Vorplatzes für ein Friedhofsfeld der Superlative aufstemmen: eine Gedenkstätte für die Opfer der militärischen Abriegelung Europas unter dem titelgebenden Bogen „Den unbekannten Einwanderern“.

In Italien und Griechenland stehen aufgrund der Vielzahl der Opfer des Europäischen Abwehrkrieges keine ausreichenden Bestattungsplätze zur Verfügung. Direkt vor den politischen Entscheidungsträgern ist aber noch Platz.«

(http://www.politicalbeauty.de/)

 


(http://die-toten-kommen.de/; http://www.politicalbeauty.de/)

freiheit

es zieh’n an uns die ketten,
an dir und auch an mir.
nichts wird uns jemals retten,
wenn nicht zusammenstehen wir.

IWW & FAU,
one big union, one big fight.
komm auch du zu uns hinzu,
zum kampf, der uns befreit.

auch wenn das ziel noch fern
und der weg scheint allzu schwer,
müssen wir an uns’ren ketten zerr’n.
freiheit entsteht durch gegenwehr.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 17.03.2015)