Des orrrdentlichen Doitschen liebstes Wetter ist das Stahlgewitter. Schland muss am Hindukusch verteidigt werden. Überall lauert der Feind. Auch im Inneren. Der Feind trägt, je nach politischem Gusto, Kopftuch oder Cowboyhut. Der orrrdentliche Doitsche hat einen Landser gefrühstückt und geht nicht zur Arbeit sondern marschiert. Er schüttet sich aus vor Lachen über Menschenketten und Friedensdemonstrationen und auch das Kind mit dem Bade. Der orrrdentliche Doitsche hat HD-TV, aber sieht die Welt schwarz-weiß. Er liebt seine Soldaten, seinen Verteidigungsminister und seine Kanzlerin. Er schaut Tierfilme und Soap-Operas, sitzt friedlich auf dem Kanapee und liest Uta Daniella. Denn der orrrdentliche Doitsche will in jedem Krieg, und sei er noch so fern, seinen Frieden haben. Der orrdentliche Doitsche sagt: „Das wird man doch nochmal sagen dürfen“. Der orrrdentliche Doitsches lässt es in Kundus brennen und wird befördert. Der orrrdentliche Doitsche isst gern Sushi und reicht den Rettich rüber. Der orrrdentliche Doitsche ist energiebewusst und möchte den CO2-Ausstoß seiner Panzer reduzieren.
- wer? Tintenwolf/Hisztory & Meas Wolfstatze (linksautonome Hippie-Punk-Lyrik), Leander Sukov & Simone Barrientos (Leseperformance) und Sahara B. (längere u. kürzere (Kurz-)geschichten)
- welche Gäste? Hisztory (Songwriter und Storyteller) und Frank Viehweg (Liedermacher)
- wann? am 09. Januar 2014 ab 19:00 Uhr
- wo? in der Baiz, Christinenstr. 1, Berlin