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Für die Mondgöttin (Version 2)

Ich seh’ den Mond dort oben,
Syrineas schlagend’ Herz.
Seine silberne Schönheit
zieht den Blick mir himmelwärts.

Ich hör’ den Ruf der Wölfe,
die durch Satjira ziehen,
mich ergreift brennend’ Sehnsucht
will von hier zu ihnen flieh’n.

So schließe ich die Augen
und erkenn’ die Anderswelt.
Ich folge jener Freiheit,
weil nichts anderes mehr zählt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 03.02.2012,
als mp3 downloaden: mit Shei 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Für die Mondgöttin (Version 2)«))

Für die Mondgöttin (Version 1)

Ich seh’ den Mond am Himmel,
    Syrineas totes Herz.
        Seine silberne Schönheit
            zerreißt mich mit wildem Schmerz.

    Eine bittere Träne
        gerinnt mir zu rotem Blut.
            Mein Herz ist bald zerrieben
                zwischen Eis und Feuersglut.

        Die Welt vergeht zu Asche,
            zerbricht im Sturmgewitter.
                Am Ende bleibt nur Stille
                    und meiner Seele Splitter.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 02.02.2012,
als mp3 downloaden: mit anderersaits 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Für die Mondgöttin (Version 1)«))

Outlaw

Wir sitzen am Feuer nahe der Spree,
um uns ragen kalte Bauten auf.
Eine kleine Kommun’ im Kampfe vereint,
im Leben fernab der Legalität.

Auf der Flucht vor der Herrschaft,
welche die Welt im Würgegriff hält,
finde ich bei euch die Liebe zum Sein,
die durch die Abenteuer des Lebens mich trägt.

So seh’ ich hoch zum Sternenhimmel,
seh’ Satjiras Weltennetz,
sehe Welten dort voll Leben
und frag’ mich, ob’s dort besser ist.

Gibt es anderswo, weit fort von hier
einen Ort, wo Frieden währt,
wo das Leben nur das Leben ehrt,
Gerechtigkeit das Maß der Dinge ist?

Für eine solche Welt möchte ich kämpfen
mit euch Genossen Seit’ an Seit’.
Und das er wahr werde, der Traum,
der Traum vom freien Menschen.

¡Viva la Autonomía!

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 10.12.2011,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Am Ufer der Mjar«),
gewidmet an all jene Genossen, aus deren Mündern die Melodie des revolutionären Kampfes erklingt,
als mp3 downloaden: mit dem Wundabunten Straszenpunk (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front [Akkorde & Text])

Die Nacht

Funken fliegen auf,
brechen tief in den Verstand,
fluten alles was einst war
und schenken uns den wilden Rausch.

Tot ist die Vernunft,
die uns vormals führte,
verschlungen von dem Wunsch
nur im Hier und Jetzt zu sein.

Der Mond steht hoch
und lässt uns tun,
was bei klarem Geiste mensch
niemals auch zu denken wagt.

Wenn der Morgen später dann
ersteht in blassem, grauen Licht,
bleibt von der Nacht uns nur der Wahn
und der schale Geschmack im Mund.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 30.10.2011,
ist auch Teil des Satjira-Projects (siehe »Die Nacht«))

Rabenflug

Zwei Schwingenpaare steigen auf,
Gedanke und Erinnerung
beobachten den Weltenlauf,
wie alles treibt mit schnellem Schwung.

Sehen die Despoten kommen,
sehen sie unter Flammen geh’n.
Nichts wird ohne Mut gewonnen,
es hilft uns kein verzweifelt‘ Fleh’n.

Lasst uns befreien uns’re Welt,
gebt den Kommunen alle Macht,
den beiden Raben es gefällt,
voran mit uns’rer Liebe Kraft.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.10.2011,
als mp3 downloaden: mit dem Einsamen Wallborn 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Rabenflug«))

Vision von Leiden und Pein

Diesmal ein uraltes Gedicht, welches vor fast sechs Jahren im Rahmen des Satjira-Projects entstand.

Ich höre Schreie,
hallen durch die Nacht,
durch Stille und Einsamkeit,
erbitten Erbarmen,
und betteln um den Tod.
Gefangen in den Kerkern der Hölle,
in den Fängen der Maiogran,
der schwarzen Engel,
in ewiger Tortur.

Ich erblicke Schrecken,
Brutalität und Qual.
Mädel so schön, wie die Sonne, die strahlt,
so unschuldig, wie der Vogel, der fliegt,
in den Fesseln der Finsternis,
dem Gelüster des Bösen ausgeliefert,
kann nicht fliehen,
nur verzweifeln,
nur schrei’n.

Die Luft stinkt nach Blut,
nach Fäkalien und Schweiß.
Die Atmosphäre liegt voll Angst,
Hass und Gewalt;
die Hölle auf Erden,
die Verliese des Dämons.
Ich hoffe auf das Erwachen am Morgen,
das Ende der Vision von Leiden und Pein,
das Ende der Unmenschlichkeit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 05. Juli 2005,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Vision von Leiden und Pein«))

Zwischen Schatten und Licht

Einsam steht sie da in weiter Öd‘
nichts als Staub und Trockenheit,
die Sonne strahlt von ganzer Kraft,
das Licht ist unerbittlich heiß.

Was sie erstrahlen lassen könnte,
voll Pracht und Schönheit sich entfalten,
zerschmettert sie mit Wucht,
lässt dorren sie, bald scheiden.

Doch als die Hoffnung schon fast tot,
sich vom Glanze zu erlösen,
da naht ihr eine dunkle Wolk,
gefüllt mit kaltem Regen.

Und als es hernieder geht,
was der Trauer sonst Verkündung,
befreit sie von der Sonne Pracht
und bringt ihr die Erlösung.

Es spannt sich weit ein Regenbogen
zwischen kühlem Schatten und heißem Licht
und unter ihm erblüht die Blume,
sieht in dem Leben ihre Pflicht.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 07.06.2011,
ein Gedicht der Regenbogentinte-Reihe,
ist auch Teil des Satjira-Projects (siehe »Zwischen Schatten und Licht«),
als mp3 downloaden: mit Franzi Graube (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Minne

Mein Herz ist jeden Tag mir schwer,
den ich dich nicht sehen kann.
Es kommet nur ein Licht mir her,
wenn ich träume dann und wann:

Von einem Tag an deiner Seit’
weit weg, in schön’rem Lande.
Ist es dein Antlitz, das mich leit’
bis fern zum Weltenrande.

Gibt nirgendwo ‘ne schön’re Maid
unter’m weiten Sternenzelt.
Wo selbst verblasst ein golden Kleid,
strahlst du weiter in die Welt.

Selbst blaue Rosen, Silbermond
sind leichter zu erreichen.
Der Schmerz in meinem Herzen wohnt,
droht’s langsam zu zerreißen.

Wenn es nur eine Hoffnung gäb’,
dich länger anzusehen.
Was ist es für ein traurig Leb’,
ich fern von dir muss gehen?

Kann dich nur halten mir im Herz’
und werde weiterziehen.
Wenn ich dann blicke himmelwärts,
in Träume muss mich fliehen.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben im Dezember 2009,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Minne für Aimenel«))