Tag Archive for kapitalismus

Die Eberesche

In der Eberesche wohnt ein Traum
von Elfen alt und ihrem Licht,
ist jene Pforte durch den Baum,
aus der des Windes Wehen spricht,

auf welchem Eichelhäher fliegen
durch Schein und raue Wirklichkeit.
Seine Traumschwingen sich biegen,
wenn in dem Rausch vergeht die Zeit.

So erblickt jener Ort Äonen,
die kommen und dann wieder geh’n.
In ihm Wissensschätze wohnen,
die weltweit nur noch dort besteh’n.

Doch einst der Baum wird totgeschlagen,
um Profite zu vermehren
Dann bestehen einzig Sagen,
welche Licht und Elfen ehren.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 20.06.2022,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Die Eberesche«))

Visionen der Verdammnis

Visionen der Verdammnis hall’n mir durch den Kopf
von Schmerzen, Terror und Verderben,
verkünden das Nahen von der Freiheit Untergang,
welcher bringt uns das große Sterben.

Finsterer Herrschaft gerüstete Knechte
setzen an zum letzten Sturm.
Und lüstern geiler Henker gemarterte Opfer
verzweifeln im schattenhaften Turm.

Des gekrönten Totenraben Schwingen vernichten
das Sein des Glücks und auch der Würde.
Versklaven und lügen, den Krieg herbei tragen,
war dem Imperium nie eine Hürde.

Voll Zynismus ist des Tyrannen Gerede vom Frieden,
gegeben durch Tod und Qual und Leid.
Weil nur seine Macht kann erstrahlen voll Pracht,
wo diktiert wird das Handeln vom Neid.

Der Schein des Traumes reißt längst entzwei.
Vorbei ist die Zeit der Utopien,
die am Sternenmeer wir in Autonomie glücklich lebten.
Nun hilft’s nur noch zu flieh’n.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 10.08.2021,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Visionen der Verdammnis«))

Kubas Solidarität

Es erklingt nun ganz betroffen
und von Selbstmitleid besoffen
der Ruf, die Welt so zu versteh’n,
wie sie uns’re Herrscher seh’n.
Der »Westen« gut, der Rest ganz böse,
so propagiert man’s mit Getöse.

Doch so leicht ist’s freilich nicht.
Es trübt der Hass die klare Sicht.
Nur Kapital gilt es zu retten
und jene, die mit Aktien wetten.
Nächstenliebe ist ‘ne Mär,
der Menschlichkeit gilt hier die Wehr.

Meine Achtung gilt der Solidarität,
die für Kubas Ärzte vorne steht.
Trotz Blockade, Wirtschaftskrieg
kämpfen sie weiter für den Sieg
des Lebens über’s Massensterben,
für die Liebe – Fidel’s Erben.

Dies führt zurück zur ersten Szene:
In Deutschland fletscht man grimm die Zähne.
Wie kann’s wohl sein, dass Menschen sehen,
das Kommunisten vorwärts gehen,
wo Lobbyisten uns doch lenken,
nur an die eig’nen Interessen denken?

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 25.05.2020)

Oh Feind

Ey raqîb, oh Feind, scheiß Daesch & scheiß Türkei
es wird kommen die Zeit, da sind wir von euch frei.
Doch der Weg dorthin wird schwierig und lang,
Kampf gegen Faschismus, aufrechter Gang!

Sie so: PYD, PKK, Terroristen.
Nur Propaganda türkischer Drecksfaschisten.
Und niemand greift ein, alle schauen zu.
Nach einem Völkermord herrscht Friedhofsruh’.

Ich sage: PYD, PKK, Résistance!
Der Widerstand ersteht gegen blutige Trance,
gegen Folter, Mord und auch Genozid,
für die Freiheit und ein fröhliches Lied.

Niemand soll behaupten, die Kurden wären tot.
Die Kurden leben. Sie tragen grün, gelb & rot.
Sie leben – die Fahne wird nie fallen!
Der Ruf nach Freiheit wird nicht verhallen.

Denn hinter Krieg und Krise steht das Kapital,
der Kampf um Befreiung ist international,
gilt Kapital, Terror und der Türkei.
Es wird kommen einst die Zeit, da sind wir frei!

#riseup4rojava

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 14.10.2019)

un poder enemigo

    ¿qué es un poder enemigo?
    es un imperio
    del capitalismo mundial,
    que come la vida de la naturaleza
    y no respeta la consequencia fatal.

    ¿qué es un »poder enemigo«?
    es una tentativa
    de una economia social
    para los ojos del capitalismo
    en la lucha de clases global.

    ¿qué es un »poder enemigo«?
    es una construcción
    de palabra artificial
    por construir un motivo
    para un bloqueo brutal.

     

    #NoMásBloqueo #UnblockCuba

     

    Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
    (geschrieben am 24.10.2018,
    als mp3 downloaden: mit Andi Luis Ferrer Pedroso 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

weniger statt mehr

»alle einsteigen bitte.«
ins gedräng’ der bahn hinein,
die masse schiebt mich in die mitte,
zur arbeit hin. ich will nicht, nein.

doch nach wollen nicht gefragt,
muss ich wohl des weges geh’n
und weil noch die geldnot an mir nagt,
werd’ ich auch nach zusatzschichten seh’n.

dies gleicht einer bettelei.
kürzer treten, sollen wir.
was mit mir geschieht ist einerlei,
nur der wirtschaft »nöte« gelten hier.

»alle aussteigen bitte.«
für mehr arbeit wollt’ ich mehr.
stattdessen gab’s verbale tritte.
sag, wo nehm’ ich nun die miete her?

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 16.11.2017,
aus der »Geschichte von Alex und Sascha«)

mieterhöhung

guten tag verehrte mieter
und ihr mieterinnen auch,
wir erhöhen ihre miete,
denn das ist bei uns so brauch.

doch bevor sie nun empört sind,
dass ihr wohnraum uns gehört…
nun, das ist kapitalismus,
freiheit, die sie sonst nicht stört.

also uns’re freiheit freilich,
nicht die ihre oder so.
für den markt und die verwertung
lohnt sie, sei’n sie drüber froh.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 19.10.2017,
aus der »Geschichte von Alex und Sascha«)

was uns gehört – alles wird zu geld

»Alles wird zu Geld.« So und nicht anders funktioniert das kapitalistische System. Kein Grund, sich nicht auch im Kleinen gegen die Symptome dieses Systems zu stellen. Wenn z.B. der rot-rot-grüne Senat von Berlin (inklusive einer angeblich linken Partei) eine Ausgliederung von berliner Schulgrundstücken an eine GmbH und somit eine Privatisierung eben dieser plant, dann sollte sich dem in den Weg gestellt werden. Dies geschieht z.Zt. im Rahmen einer Volksinitiative von »Gemeingut in BürgerInnenhand«. Von mir gibt’s als Support ‘nen Gedicht, das sich auch gegen »Schulen mit beschränkter Haftung« stellt:

wem gehören denn die häuser?
sie gehören uns!
sag mir, wem denn die fabriken?
sie gehören uns!
wem gehören all’ die schulen?
sie gehören uns!
und wem denn dieses leben?
auch dieses gehört uns!

sie vekaufen uns’re häuser;
wohnraum wird zu geld.
wir malochen in fabriken;
arbeit wird zu geld.
schulen mit beschränkter haftung –
bildung wird zu geld.
im leben zählt nur der profit;
auch dieses wird zu geld.

lasst uns nehmen uns’re häuser;
sie gehören uns!
und erstreiken die fabriken;
sie gehören uns!
ja, verteidigt auch die schulen;
sie gehören uns!
wir fordern unser leben;
auch dieses gehört uns!

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.12.2017)

fluss aus kaltem hass

eisig fließt der fluss
durch finst’rer zeiten nächte.
blut aus kaltem hass…

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 07.01.2017)

Kurzerklärung »Autoritäre/hierarchische Strukturen« (Selbstverständnis des Hausprojekts Wilder Vogel)

Der zweite Text aus dem Selbstverständnis vom Hausprojekt Wilder Vogel beschäftigt sich mit autoritären/hierarchischen Strukturen:

Im Kapitalismus – aber auch in anderen Klassengesellschaften – organisieren sich die Menschen, bedingt durch unterschiedliche ökonomische und/oder soziale Macht, in autoritären/hierarchischen Strukturen, was sich im Großen in einem entsprechenden politischen System mit dazu passenden Institutionen und im Kleinen in Abhängigkeitsverhältnissen zwischen einzelnen Individuen widerspiegelt. Hierarchische Strukturen sind durch ein Machtgefälle geprägte Strukturen, in denen Menschen je nach ihrer Stellung in der Struktur unterschiedliche Möglichkeiten der Einflussnahme haben. Dies führt dazu, dass die Menschen an der Spitze dieser Hierarchie über eine künstliche Autorität verfügen, die ihnen (politische) Macht über jene unter ihnen verleiht. Je tiefer unten mensch in dieser hierarchischen Struktur steckt, desto weniger Einfluss kann innerhalb der gesamten Struktur ausgeübt werden, was dann auch zu weniger Selbstbestimmung und damit entsprechend weniger Freiheiten führt. Hierarchien werden nicht nur durch ökonomische Macht geschaffen. Auch Diskriminierungen wie Rassismus und Sexismus haben noch immer einen großen Einfluss auf die sozialen Machtverhältnisse innerhalb einer gesellschaftlichen Struktur. Dies bedeutet auch für uns im Kleinen, dass wir nicht frei von Hierarchien agieren, sondern uns dieser immer wieder bewusst werden müssen, um sie überwinden zu können.

Prominenteste Vertreter*innen autoritärer/hierarchischer Strukturen sind heutzutage sicherlich die modernen Nationalstaaten, in denen die Macht über Gewaltmonopole und einen herbei fantasierten Gesellschaftsvertrag geordnet und gesichert wird. Das Gewaltmonopol bedeutet, dass nur der Staat Gewalt ausüben darf und dies auch tut, um die Autorität der Herrschenden zu stützen. Der Gesellschaftsvertrag ist ein Konstrukt, welches der Legitimation der hierarchischen Struktur dient. Er soll uns vorgaukeln, wir hätten zugestimmt, am unteren Ende der Hierarchie zu stehen. Der dafür versprochene Schutz soll wiederum durch das Gewaltmonopol gesichert werden. Generell stehen alle autoritären/hierarchischen Strukturen einer freiheitlichen Gesellschaft entgegen.

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Das Selbstverständnis (V20170125) steht unter der Creative Commons CC BY-NC-ND-Lizenz by Hausprojekt Wilder Vogel e.V.