»In der heutigen Zeit ist es längst so weit, ein Lied auf Papier zu kriegen – gegen Armut, gegen Hass, gegen Krieg und für den Frieden.« (Schildkröte)
Schon vor einiger Zeit habe ich festgestellt, dass ich mich bei den Inhalten, welche Lari und die Pausenmusik (LudP) transportieren, gerne zum Lariismus bekehren lasse. Um so schöner, dass ich die neue Scheibe der Band, welche mit ihrem Titel bereits auf diese Weltsicht verweist und mit 12 entsprechenden Liedern gefüllt ist, nun rezensieren darf. Die Songs sind mit rockigem Sound und gutgelaunten Reggea-Klängen gefüllt und zu einem Großteil sehr politisch. So egal, wie es »Mir doch egal« behauptet, ist es Lari, Teds, Konrad und Judith nämlich gar nicht, was so in der Welt geschieht und außerdem wird das Lied – anders als in diesem behauptet – nun auch released, was den ironischen Charakter unterstreicht. Lieder wie »Schildkröte«, »Nicht so wie du«, »Geld« und »Der Druck steigt« haben klare politische Messages und einer meiner Favoriten ist das Cover vom »Einheitsfrontlied« als Klassiker unter den Arbeiter*innenliedern. Überhaupt sind noch zwei weitere Cover auf der Scheibe zu finden, die aber verwandten Projekten entnommen sind. »Alle Macht dem Web« entstammt noch der Zeit von dasLariFari und »Das Signal« hat es aus dem Repertoire meines Kollegen Teds – er spielt es sonst unter dem Pseudonym anderersaits und interpretiert es auch auf dieser CD – ins Programm geschafft. Das sich LudP als Kollektiv versteht, ist auch dem letzten Werk auf dem Tonträger anzumerken: Von Konrad als bitterböse Satire auf einen selbstverliebten Macker geschrieben, wird »Köter« Strophe für Strophe mal von Judith, mal von Teds und mal von Lari gesungen, womit sich stetig die Atmosphäre anpasst. Es ist zu merken, dass sich LudP nicht nur technisch – Beatz, Arrangements und Melodien – entwickelt haben, sondern dass auch das Zusammenspiel zwischen den vier Musiker*innen noch intensiver geworden ist. Ich freue mich schon jetzt auf die Rekord-Release-Party am 14.04.2018 ab 19:00 Uhr in der KvU (Storkower Straße 119, 10407 Berlin). Support kommt von Ernstgemeint und Zargenbruch. Der Eintritt kostet 5,- Euro. Kommt vorbei, kauft euch die Scheibe. Sie lohnt. Es lebe der Lariismus.