Mein Gedicht Aufstand – Freiheit wurde von Eskarabeo vertont. Hört rein.
Tag Archive for utopie
Ein widerständiges Liebesgedicht
Frei zu sein vom Kummer all’ des Zwangs,
von Angst, Gewalt und wild geschürtem Hass
vermisse ich von Herzen sehr,
wo Freiheit nur des Marktes Freiheit meint,
bleibt Traumtanz nur die Utopie.
So ist er fern, der Freiheitsstern
und kaum zu seh’n.
Doch halt’ ich an der Hoffnung fest,
auf’s Boot zu steigen, Segel setzend
zur Sonn’ und fern über die See.
Entwende mich des Kummers Fesseln,
um dich zu spüren und zu lieben,
im wilden Tanz und ohne Zwang,
von Notwendigkeit, Vernunft geleitet,
solang die Sonne auf und unter geht.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 19.01.2021)
Visionen der Verdammnis
Visionen der Verdammnis hall’n mir durch den Kopf
von Schmerzen, Terror und Verderben,
verkünden das Nahen von der Freiheit Untergang,
welcher bringt uns das große Sterben.
Finsterer Herrschaft gerüstete Knechte
setzen an zum letzten Sturm.
Und lüstern geiler Henker gemarterte Opfer
verzweifeln im schattenhaften Turm.
Des gekrönten Totenraben Schwingen vernichten
das Sein des Glücks und auch der Würde.
Versklaven und lügen, den Krieg herbei tragen,
war dem Imperium nie eine Hürde.
Voll Zynismus ist des Tyrannen Gerede vom Frieden,
gegeben durch Tod und Qual und Leid.
Weil nur seine Macht kann erstrahlen voll Pracht,
wo diktiert wird das Handeln vom Neid.
Der Schein des Traumes reißt längst entzwei.
Vorbei ist die Zeit der Utopien,
die am Sternenmeer wir in Autonomie glücklich lebten.
Nun hilft’s nur noch zu flieh’n.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 10.08.2021,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Visionen der Verdammnis«))
keine schranken
weit fliegen all’ die gedanken,
wie’s heiszt, kennen sie keine schranken;
fliegen über’s meer hin zu dir,
tragen grüsze und wärme von mir;
wiegen dich und mich in träumen
von blumen, von gräsern und bäumen,
einer welt voll grünem leben,
wo alles ist allen gegeben.
schliesz’ die augen, öffne sie weit,
erkenn’ mit mir gemeinsam die zeit.
weit fliegen all’ die gedanken,
wie sie kennen wir keine Schranken.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.03.2017)
yo sueño
es la isla del socialismo,
es la isla de la esperanza
y el pueblo espera
al socialismo
y la libertad.
yo estoy aqui, en la isla,
en la isla de la esperanza.
pero no estoy en mi casa,
porque está lejana,
está en tus cercanía.
¡vámonos a la isla!
es la isla de la esperanza.
yo sueño contigo
y con el socialismo
y la libertad.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.03.2017,
als mp3 downloaden: mit Tobias Thiele )
aufstand – freiheit
aufstand, bostanje,
durok, émeutes,
exégersē, hanran,
insurgencia, intifada,
mapinduzi, matxinada,
qǐyì, pachakutiy,
raperîn, rebellion,
ribelo, turjumaad.
freiheit, swoboda,
sue, liberté,
elefthería, jiyū,
libertad, hürriya,
huria, askatasun,
zìyóu, qispi kay,
azadî, liberty,
libereco, xoriyad.
einheit, yedinstvo,
juzosah, unité,
enotita, danketsu,
unidad, wahda,
umoja, batasuna,
tŏngyī, khuska,
yekîtî, unity,
unueco, midnimo.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 23.07.2016)
meine träume
(zu »meine träume« vom Wundabunten Straszenpunk)
soldaten marschieren in kriege,
folgen blind jedem befehl,
vergessen es zu hinterfragen,
geben dem hass freien lauf;
am ende gibt’s tote, doch keine siege.
wo die waffen dann krachen,
es ertönt gar grausiges konzert,
und wo menschen für die freiheit fochten,
erbringt der tod and’ren profit,
lässt den waffenschmied lachen.
aus des schlachtens unsäglichem leiden
erwachsen trauer und kälte.
verachtung für das leben anderer,
die überhöhung des selbst
lassen die taten von menschlichkeit scheiden.
es hallt in stimmen die vergangenheit:
von boden, von blut, ja von völkischem wahn
gegen jene, die flohen
vor dem krieg uns’rer waffen;
erträumen ein »arisches reich«.
lasst jene, die tragen den hass in jedem wort,
gemeinsam uns stoppen.
meine träume lassen die liebe erblühen,
eine welt ohne kriege,
ein utopischer ort.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 20.09.2015)
Port Kunterbunt
Im Bljandanischen Wald
an der Bansarischen Küste
findet sich ein gar buntes Nest.
Behütet vor Gewalt
und Herrschaftsgelüste
ist jede Nacht dort dem Leben ein Fest.
Von Palisaden aus Holz
und dem Willen zur Freiheit
geschützt, liegt an jenem Ort Port Kunterbunt.
Der Spielleute Stolz,
welche zum Teilen bereit,
kommt von dieser Wagenburg gar freudige Kund’.
Refrain:
Sie leben voll Liebe im Wildvogel-Clan,
träumen heut’ schon von ‘ner Welt ohne Sorgen;
widersetzen sich der Herrschenden Wahn
und gehen gemeinsam ins Morgen.
Von dort ziehen sie aus,
bringen der Welt ihre Kunst
oder den Herr*innen manch deftigen Überfall.
Und auch auf’s Meer hinaus
mit Katamaranen in des Ozeans Gunst
erklingt ihr Lied überall.
Wenn sie singen von Liebe,
von Autonomie und Gleichheit,
ihrer Freude am Sein.
Auch wenn sie sonst wo treffen die Hiebe
und ihre Träume sind weit,
wächst in Port Kunterbunt deren Keim.
Ref.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.06.2014,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Port Kunterbunt«),
als mp3 downloaden: mit Yok Quetschenpaua feat. Degordarak dal Randjasiz )
Unter einem Baume
Unter einem Baume
saßen sie im grünen Gras;
um sie herum das Leben,
hatten sie am Lernen Spaß.
Ein Mensch, welcher sie lehrte
ganz ohn’ Gewalt und Macht,
bei ihnen saß und debattierte,
gab respektvoll auf sie Acht.
Nicht Wissen um des Wissens Will’n,
sondern Versteh’n und Reflexion
war’s, worum es ihnen ging,
denn Schranken sprechen freiem Geiste Hohn.
So war’s in ihrer Schule,
wo all’ einander gleichgestellt,
so wird’s in Schulen seien,
wenn der Verwertung Fessel endlich fällt.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 25.04.2014,
ein Gedicht der Regenbogentinte- und der Wildvogel-Reihe)