Noch heute berufen sich ukrainische Nationalist*innen wie z.B. die Anhänger*innen der Allukrainischen Vereinigung »Swoboda« auf die Organisation Ukrainischer Nationalisten (OUN) und deren Anführer Stepan Bandera. Dieser ist ob seiner gespaltenen Haltung zum Nationalsozialismus des Deutschen Reiches unter Adolf Hitler eine geschichtswissenschaftlich sehr interessante Persönlichkeit über dessen Wirken 2015 eine Biografie von Grzegorz Rossoliński-Liebe verfasst wurde. Für seine Feststellung der faschistischen Ausrichtung Banderas war Rossoliński-Liebe bereits 2012 von Nationalist*innen aus der Ukraine angefeindet worden. Zudem erschien ein Jahr später eine Arbeit von Kai Struve, die sich mit dem Verhältnis ukrainischer Nationalist*innen und deutscher Besatzer zueinander, sowie mit der antijüdischen Gewalt beider Seiten befasst. Interessant für die Betrachtung der Haltung Banderas gegenüber dem NS-Staat ist ein Brief, den er am 14. August 1941 an den Reichsminister für die besetzten Ostgebiete Alfred Rosenberg schrieb. Dieser soll im Folgenden mit Rückgriff auf die beiden genannten Werke analysiert und Banderas Position bezüglich des Deutschen Reichs ermittelt werden. Hierbei werden eine formale Analyse und eine Analyse des Inhalts von einer kritischen Reflexion gefolgt, die einem Fazit der Analyse gleichen wird.
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Wolfstatze, Meas: Stepan Bandera an Reichsminister Alfred Rosenberg. Eine Quellenanalyse; Berlin 2016.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze