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Die Frucht des Zorns

In Ketten liegt sie da,
wehrlos, ohne Chance,
ist ausgeliefert all der Tyrannei,
einer grauenhaften Trance.

Ihr Körper ist geschändet,
doch lehnt sie weiter sich noch auf
gegen all die Fesseln,
lässt der Verzweiflung’ Wut den freien Lauf.

Auch wenn das Sein ‘ne Qual ihr ist
und sie nur den Tod sich kann ersehnen,
so gärt in ihr der Rachewunsch,
lässt sie im Aufstand weiter leben.

Denn wie auswegslos auch alles scheint,
wie viele Schläge sie muss spüren,
einmal will sie frei noch sein,
ein wahres Leben führen.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.03.2012,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Wanda Thot (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

»Die Frucht des Zorns« Creativ Commons BY-NC-ND by Paul J. Dredy

Creative Commons BY-NC-ND by Paul J. Dredy

Angst und Trauer

Ich weine Tränen,
die rinnen mein Herz entlang.
Mir ist kalt vor Angst,
vor Angst und Trauer,
wenn ich all die Dummheit sehe,
Dummheit und Hass,
aus ihr geboren,
aus ihr und dem Wahn,
dass nichts sei außer uns,
Wahn und Genusssucht,
die das Leben negiert,
das Leben und seine Schönheit,
die allein mein Herz mir schlagen lässt.
Ich weine Tränen.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 16.03.2012)

Traum von Hass und Gier

Es sind die letzten Tage
    eines Seins, das sinnlos war.
        Stand’s auch niemals je zur Frage,
            stellt es sich jetzt deutlich dar.

            Eine Spezies die vergeht
                und die ganze Welt mit ihr.
                    Weil im Kriege nur besteht,
                        was so sehr voll Hass und Gier.

    Ein Planet verbrennt im Feuer.
        In Blut und Tränen alles stirbt.
            Der Mensch, ein Ungeheuer,
                alle Schönheit stets verdirbt.

                Es bleibt nur kalter Stein
                    in auf ewig leerem Raum.
                        Vorbei ist unser Sein,
                            wie ein grauenhafter Traum.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 02.03.2012,
als mp3 downloaden: mit Geigerzähler (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Worte

Bitte, bitte halt mich nicht so.
Ich weiß, du siehst es nicht.
Doch was soll ich dazu sagen?
Verdammt, ich liebe dich.

Ich bin viel zu weit gegangen.
Jetzt gibt es kein Zurück
und all’ meine Gefühle
reißen mich in tausend Stück’.

Ref.: Deine Augen, deine Haare,
deine Nähe, dein Antlitz,
deine Hand an meiner
trifft mich wie ein Blitz.

Woher soll die Freud’ für’s Morgen kommen,
das ich mir ohne dich nicht denken kann?
Was einst mein schlagend’ Herz war,
wird zu kalter Asch’ verbrannt.

Mag sein, dass du’s nicht seh’n willst.
Doch so ist es nun einmal.
Ich schenk’ dir tausend Worte,
nimm sie, fühle meine Qual.

Ref.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 17.02.2012)

Was ist Liebe?

Und wieder stürzt es ab,
mein Herz aus höchsten Höhen.
Eben war sie da,
jetzt ist die Hoffnung tot.

Nichts bleibt lang’ bestehen,
was an Schönheit existiert.
War sie eben voller Freud’,
ist die Trän’ nun schmerzhaft kalt.

Was ist Liebe? frag ich mich
und kann es doch nicht sagen.
Wenn sie eben war mein Glück,
ist sie nun auch mein Verderben.

Gibt es Gutes auf der Welt,
das nicht alsbald vergeht?
Ich träume noch
und muss zugleich schon sterben.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 14.02.2012)

»Was ist Liebe?« Creativ Commons BY-NC-ND by Paul J. Dredy

Creativ Commons BY-NC-ND by Paul J. Dredy

Für die Mondgöttin (Version 2)

Ich seh’ den Mond dort oben,
Syrineas schlagend’ Herz.
Seine silberne Schönheit
zieht den Blick mir himmelwärts.

Ich hör’ den Ruf der Wölfe,
die durch Satjira ziehen,
mich ergreift brennend’ Sehnsucht
will von hier zu ihnen flieh’n.

So schließe ich die Augen
und erkenn’ die Anderswelt.
Ich folge jener Freiheit,
weil nichts anderes mehr zählt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 03.02.2012,
als mp3 downloaden: mit Shei 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Für die Mondgöttin (Version 2)«))

verliebt

Der Himmel ist strahlend blau und rein.
      Luft aus Eis dringt in meine Lungen,
            aber bin ich gut und warm verpackt,
                  ein wenig müd’, doch voller guter Dinge.

                              Ein wirrer Rausch der jungen Liebe
                                    durchpflügt den Körper mir.
                                          Ein Strahl der Sonne kitzelt meine Nase.
                                                Nur ihren Namen braucht’s,
                                                      damit mein Herz im Wahnsinn rast.

          Eine Träne rinnt mein’ Wang’ entlang,
                ist feuerheiß auf kalter Haut.
                    Doch kündet sie mir nicht von Schmerz,
                            sondern von Hoffnung und auch Glück.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 12.02.2012)

„Linksjugend [‘solid] Nordberlin“ – Lied

Das inoffizielle Lied der Linksjugend [‘solid] Nordberlin:

Mit Aktion und Spass
Widdewiddewitt sowie Theorie
machen wir die Welt
Widdewidde wie sie uns gefällt.

    2 x Ref.:
        Heyey Nordberlin
        trallari trallahey tralla hoppsasa
        heyey Nordberlin
        die Linksjugend ist da.

Wir ham ‘ne Fahn’
‘ne wehendrote Fahn’
und Freiheit uns im Herz,
die tragen wir voran.

Wir ham ‘ne Fahn’
und Freiheit uns im Herz,
ja weil wir es so woll’n
geh’n uns’re Blicke zukunftswärts.

    2 x Ref.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.02.2012,
frei nach “Hey Rote Zora” von “Heiter bis Wolkig”)

autonom

Neulich hat’ ich einen Traum:
du warst Bonnie, ich war Clyde.
Durch des Lebens Abenteuer
gingen wir zu zweit.

Wir zogen durch die Nacht,
lebten frei und zärtlich in den Tag.
Outlaws in ‘ner kalten Welt,
voller Angst doch immer ohne Klag’.

Und ich griff nach deiner Hand.
Du nahmst mich in den Arm.
Um’s Feuer dann in wildem Tanz
war mir wieder warm.

Kurz vergaß ich all den Krieg,
war glücklich ganz an deiner Seit’.
Wir liebten innig uns,
zogen gemeinsam in den Streit.

Doch war es leider nur ‘nen Traum.
Du bist nicht Bonnie, ich nicht Clyde.
Aber träum’ ich weiter noch
vom Sein mit dir zu zweit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 04.02.2012,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Wanda Thot (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Für die Mondgöttin (Version 1)

Ich seh’ den Mond am Himmel,
    Syrineas totes Herz.
        Seine silberne Schönheit
            zerreißt mich mit wildem Schmerz.

    Eine bittere Träne
        gerinnt mir zu rotem Blut.
            Mein Herz ist bald zerrieben
                zwischen Eis und Feuersglut.

        Die Welt vergeht zu Asche,
            zerbricht im Sturmgewitter.
                Am Ende bleibt nur Stille
                    und meiner Seele Splitter.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 02.02.2012,
als mp3 downloaden: mit anderersaits 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Für die Mondgöttin (Version 1)«))