Nach dem Sieg der kubanischen Revolution im Januar 1959, kam es in fast allen Ländern Lateinamerikas zu revolutionären Bewegungen, die – beeinflusst durch die Guerilla-Strategie der kubanischen Revolutionär*innen – den bewaffneten Kampf als revolutionäres Konzept gegen Imperialismus und Ausbeutung übernahmen. Während die maßgeblich von Ernesto »Che« Guevara entwickelte Guerillatheorie von einem starken Primat der Landguerilla in einem unerschlossenen, unkontrollierbaren Territorium ausging und Guerilla-Einheiten in den Städten nur unterstützenden Charakter beimaß, entwickelte sich vor allem in Uruguay ein neues Konzept – mit dem movimiento de liberación nacional – Tupamaros war die Stadtguerilla geboren. Dieses Konzept wiederum wurde auch von der radikalen Linken in Westeuropa und den USA aufgegriffen. Dort sah mensch sich als Unterstützung ländlicher Befreiungsbewegungen in Asien, Afrika und Lateinamerika im Rahmen eines internationalen, revolutionären Kampfes.
In zwei Vorträgen soll betrachtet werden, in wie weit der uruguayische Ansatz als Weiterentwicklung des »kubanischen Weges« oder besser als terroristische Strategie bewertet werden sollte und ob es sich bei der Stadtguerilla in Westeuropa und den USA tatsächlich um einen neuen internationalistischen Ansatz handelte und wo dessen Grenzen lagen.
Beleuchtet wird die Thematik in zwei Vorträgen von Fabian Bennewitz & Meas Wolfstatze, zwei internationalistischen Geschichtsstudis der »Freien« Universität Berlin.
- Vortrag 1: Fabian Bennewitz »Das Konzept der Stadtguerilla in Uruguay – Weiterentwicklung des kubanischen Guerillamodells oder neuer urbaner Terrorismus?«
- Vortrag 2: Meas Wolfstatze »Stadtguerilla in Lateinamerika und BRD – Über die globale Entwicklung einer urbanen Guerilla«
- wann? am 26. Januar 2016 ab 19:30 Uhr
- wo? in der Bunten Kuh (Bernkasteler Str. 78, 13088 Berlin-Weißensee)
- Veranstaltung im Stressfaktor