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Die Uhr und der Sinn

Die Uhr sie rennt:
tick tock, tick, tock,
kennt keine Ruh’.
Die Zeit vergeht
und nichts, was bleibt.
Hat nie geseh’n
einen Anfang
und ein Ende.

Nur ein Loch ist,
statt der Liebe,
die in mir war.
Ein Loch, das fragt
nach Sinn und Zweck
an meinem Sein,
und findet nichts,
was von Belang.

Die Uhr sie rennt:
tick tock, tick, tock,
kennt keine Ruh’.
Die Zeit vergeht
und ich mit ihr.
Keinen Sinn gibt’s,
doch ‘nen  Anfang
und ein Ende.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 10.01.2012,
als mp3 downloaden: mit Anderersaits (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Das Tier

Als Kind verlor ich meine Mum,
   geboren in ein Sein aus Schmerz.
      Kenne keine Zärtlichkeit,
         nur Gerät aus kaltem Stahl.

   Kahler Stein ist meine Grenze,
      die ich nicht passieren kann.
         Meine Welt war niemals groß genug,
            um auch nur einmal aufzusteh’n.

      Während ihr dort draußen lebt,
         in Genuss und Überfluss,
            sterbe ich hier drinn‘ in Elend,
               weil ihr nie genug bekommt.

         Ich will leben, einfach so,
            ein Sein in Freiheit ohne Schmerz.
               Will die warme Sonne seh’n.
                  Nein! Für euch sterben will ich nicht.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.12.2011,
als mp3 downloaden: allein vertont (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Outlaw

Wir sitzen am Feuer nahe der Spree,
um uns ragen kalte Bauten auf.
Eine kleine Kommun’ im Kampfe vereint,
im Leben fernab der Legalität.

Auf der Flucht vor der Herrschaft,
welche die Welt im Würgegriff hält,
finde ich bei euch die Liebe zum Sein,
die durch die Abenteuer des Lebens mich trägt.

So seh’ ich hoch zum Sternenhimmel,
seh’ Satjiras Weltennetz,
sehe Welten dort voll Leben
und frag’ mich, ob’s dort besser ist.

Gibt es anderswo, weit fort von hier
einen Ort, wo Frieden währt,
wo das Leben nur das Leben ehrt,
Gerechtigkeit das Maß der Dinge ist?

Für eine solche Welt möchte ich kämpfen
mit euch Genossen Seit’ an Seit’.
Und das er wahr werde, der Traum,
der Traum vom freien Menschen.

¡Viva la Autonomía!

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 10.12.2011,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Am Ufer der Mjar«),
gewidmet an all jene Genossen, aus deren Mündern die Melodie des revolutionären Kampfes erklingt,
als mp3 downloaden: mit dem Wundabunten Straszenpunk (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front [Akkorde & Text])

Rabenflug

Zwei Schwingenpaare steigen auf,
Gedanke und Erinnerung
beobachten den Weltenlauf,
wie alles treibt mit schnellem Schwung.

Sehen die Despoten kommen,
sehen sie unter Flammen geh’n.
Nichts wird ohne Mut gewonnen,
es hilft uns kein verzweifelt‘ Fleh’n.

Lasst uns befreien uns’re Welt,
gebt den Kommunen alle Macht,
den beiden Raben es gefällt,
voran mit uns’rer Liebe Kraft.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.10.2011,
als mp3 downloaden: mit dem Einsamen Wallborn 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Rabenflug«))

Compañera

Los corazónes de los hombres
se repelen por amargura
y mueren sólo por el temor de perder.
Yo quiero ternura y amor,
el alba después de la noche.

En tus brazos, compañera
yo encuentro alegria y paz.
Te doy las gracias por el calor,
que nos une lejos de la patria
por un tiempo breve.

Qué nos dejen vivir juntos
corazón cerca de corazón,
En respeto, libertad y amor,
¡hasta la victoria siempre!

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 04.10.2011,
als mp3 downloaden / descargar mp3:
mit / con Tobias Thiele
(2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Das flammende Herz

Rauch steht dicht über der Stadt.
Feuer brennt in allen Gassen.
Wir sprengen fort die alten Ketten,
ziehen voran voll Mut in Massen.

Ohne Bedeutung sei die Angst.
Ballen voll Zorn zur Faust die Hand,
kämpfen für Frieden und Gerechtigkeit,
lassen uns nicht treiben an die Wand.

Das Herz schlägt flammend in der Brust,
träumt voll Sehnsucht von der Welt,
in der der Mensch voll Liebe schon
die Freiheit in den Händen hält.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 24.09.2011,
als mp3 downloaden: mit Mathis (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Rausch

Tiefe Nacht fällt nieder
auf die Welt der Pein.
Schreie panischster Angst
dringen in mein Sein.

Kann es nicht mehr sagen,
wo oben und wo unten.
Zwielicht herrscht.
Alles ist verbunden.

Nichts kann einfach sein,
ohne das auch Weitres ist.
Des Einen herrlich Freud
den Anderen zerfrisst.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 01.09.2011,
als mp3 downloaden: mit Franzi Graube (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Lelia

Nacht erstickt die Welt
    in tiefster Dunkelheit.
        Schöner Traum erstirbt
            an brutaler Wirklichkeit.

    Da zerbricht ein Schrei
        das bitterkalte Eis.
            Die Lilie erstrahlt,
                ist dem Leben uns verheiß.

        Auf das sie bringe
            Hoffnung, Glück und Friede,
                und warm erleuchte,
                    was sonst voll Hass, mit Liebe.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 12.07.2011
,
als mp3 downloaden: mit Franzi Graube (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Zwischen Schatten und Licht

Einsam steht sie da in weiter Öd‘
nichts als Staub und Trockenheit,
die Sonne strahlt von ganzer Kraft,
das Licht ist unerbittlich heiß.

Was sie erstrahlen lassen könnte,
voll Pracht und Schönheit sich entfalten,
zerschmettert sie mit Wucht,
lässt dorren sie, bald scheiden.

Doch als die Hoffnung schon fast tot,
sich vom Glanze zu erlösen,
da naht ihr eine dunkle Wolk,
gefüllt mit kaltem Regen.

Und als es hernieder geht,
was der Trauer sonst Verkündung,
befreit sie von der Sonne Pracht
und bringt ihr die Erlösung.

Es spannt sich weit ein Regenbogen
zwischen kühlem Schatten und heißem Licht
und unter ihm erblüht die Blume,
sieht in dem Leben ihre Pflicht.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 07.06.2011,
ein Gedicht der Regenbogentinte-Reihe,
ist auch Teil des Satjira-Projects (siehe »Zwischen Schatten und Licht«),
als mp3 downloaden: mit Franzi Graube (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Ich stehe am Fenster

Ich stehe am Fenster,
    blicke in die Nacht,
        fühle mein Herz mir,
            das zerspringt mir aus Schmerz.

    Was einst gut und schön war,
        das kommt nicht zurück.
            Was gut sein‘ könnte,
                das entsteht nimmermehr.

        Es wachsen mir Flügel
            und ich fliege fort,
                weit zum Horizont.
                    Endlich frei – dann der Fall.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben in der Nacht vom 22. zum 23. Januar 2011,
als mp3 downloaden: mit Grog (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)