Tag Archive for freiheit

Port Kunterbunt

Im Bljandanischen Wald
an der Bansarischen Küste
findet sich ein gar buntes Nest.

Behütet vor Gewalt
und Herrschaftsgelüste
ist jede Nacht dort dem Leben ein Fest.

Von Palisaden aus Holz
und dem Willen zur Freiheit
geschützt, liegt an jenem Ort Port Kunterbunt.

Der Spielleute Stolz,
welche zum Teilen bereit,
kommt von dieser Wagenburg gar freudige Kund’.

Refrain:
Sie leben voll Liebe im Wildvogel-Clan,
träumen heut’ schon von ‘ner Welt ohne Sorgen;
widersetzen sich der Herrschenden Wahn
und gehen gemeinsam ins Morgen.

Von dort ziehen sie aus,
bringen der Welt ihre Kunst
oder den Herr*innen manch deftigen Überfall.

Und auch auf’s Meer hinaus
mit Katamaranen in des Ozeans Gunst
erklingt ihr Lied überall.

Wenn sie singen von Liebe,
von Autonomie und Gleichheit,
ihrer Freude am Sein.

Auch wenn sie sonst wo treffen die Hiebe
und ihre Träume sind weit,
wächst in Port Kunterbunt deren Keim.

Ref.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.06.2014,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Port Kunterbunt«),
als mp3 downloaden: mit Yok Quetschenpaua feat. Degordarak dal Randjasiz 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

Unter einem Baume

Unter einem Baume
saßen sie im grünen Gras;
um sie herum das Leben,
hatten sie am Lernen Spaß.

Ein Mensch, welcher sie lehrte
ganz ohn’ Gewalt und Macht,
bei ihnen saß und debattierte,
gab respektvoll auf sie Acht.

Nicht Wissen um des Wissens Will’n,
sondern Versteh’n und Reflexion
war’s, worum es ihnen ging,
denn Schranken sprechen freiem Geiste Hohn.

So war’s in ihrer Schule,
wo all’ einander gleichgestellt,
so wird’s in Schulen seien,
wenn der Verwertung Fessel endlich fällt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 25.04.2014,
ein Gedicht der Regenbogentinte- und der Wildvogel-Reihe)

Freiheit für die Vielfalt

Öde liegt ein Feld vor mir.
Das Saatgut ist genormt.
Nur profitabler Tod wächst hier.
Was freies Leben war, ist längst verformt.

Was da reift, reift nicht aus eig’ner Kraft,
getrieben nur von Dünger und Chemie;
im Labor beim Werden überwacht,
kann aus sich selbst es leben nie.

Lasst säen uns im Widerstand,
der Vielfalt Freiheit uns erhalten
und bauen an von eig’ner Hand,
nach Bedarf uns selbst verwalten.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 28.12.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Anderersaits (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Träumer_Innen

Mit geschlossenen Augen steh’n wir da,
in uns ein Bild von ‘ner besseren Welt;
wie wir kämpfen mit ‘nem Stein in der Hand,
um sie zu erreichen;
uns Wärme abgeben, wenn Schnee niederfällt.

Saßen am Feuer, wo wir uns gewärmt,
gemeinsam gesungen gar manches Lied
von Revolution und ‘ner schwarz-roten Fahn’,
fabulierten von Gleichheit
und ‘nem wirklichen Fried’.

Doch der Welt ist’s einerlei,
all dies’ Wunschdenken ändert sie nicht.
Was hilft’s, wenn wir uns vor ihr verstecken?
Ist die ertäumte Freiheit in uns’ren Projekten
viel zu oft uns auch nur ‘nen Irrlicht.

In Wirklichkeit sieht’s düster aus;
das sehen wir, wenn uns’re Augen offen.
Wo blutig wird auf uns geschlagen,
Lebensraum entrissen;
was gibt es da noch groß zu hoffen?

Ach was, ich kneif die Augen wieder zu,
fühl’ den Stein in meiner Hand.
Der Gedank’ erfüllt mein Herz mit Mut.
Lasst uns endlich niederreißen
zwischen Traum und Welt dies’ öde Wand.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.10.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Hisztory (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Das Lachen eines Kindes

Es ist der schönste Klang der Welt,
den bekommt mensch nicht für Macht und Geld.

Liebe und Respekt gilt es zu geben,
zusammen Freiheit anzustreben.

Gemeinsam gehend Hand in Hand;
wir überwinden jede Wand.

Schaffen einen Ort voll Glück,
in uns’ren Herzen wächst er Stück für Stück.

Es ist der schönste Klang der Welt.
Das Lachen eines Kindes mir gefällt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 19.09.2013,
ein Gedicht der Regenbogentinte- und der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Leonhard (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Insel der Ruhe

Warm und weich
schmiegt sich Gras an meine Füße,
streichelt mir die Zehen;
von Mutter Erde sanfte Grüße.

Gibt mir Kraft,
die mich durchdringt.
Bin frei in der Natur,
wo ein kleiner Vogel freundlich singt.

Mein Herz schlägt froh.
Ich fühl’ mich reich.
Sich Gras an meine Füße schmiegt,
ganz warm und weich.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 10.09.2013,
ein Gedicht der Regenbogentinte-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Faina (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Der Wildvogel­-Clan

Getragen auf den Traumschwingen des Eichelhähers im wilden Flug
entstand der Wildvogel­-Clan:

Nahe der Stadt
da stehen die Wagen,
die hohen Mauern
schützen sie nicht,
doch sie schließen sie auch nicht ein.

Von Ort zu Ort,
von Land zu Lande;
immer auf der Suche,
immer auf der Flucht,
nirgends und überall daheim.

Refrain:
So sind sie frei,
die die mit dem Winde zieh’n,
vogelfrei vor dem Gesetz,
wie Vögel so frei auch im Herz.
Wildvogelfrei.

Carah spannt den Bogen,
Degordarak zieht das Schwert,
in Ma-Chao’s Griff liegt ein Speer
und aus Funkes Hand
sprießt das Feuer so heiß.

Sie nehmen von jenen, die horten
und erwehren sich gegen die,
die sie jagen,
ihre Freiheit verachten,
das Leben negier’n.

Ref.

… und sind sie in der Stadt,
leben sie dort von der Straß’,
von Funkes Feuertanz,
Gedichten und auch Liedern,
sind verachtet und geliebt.

Doch wenn wer sie fängt,
dann hängen sie,
hängen sie am Galgen
und können daher nimmer ruh’n.
Sie müssen zieh’n.

Ref.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 11.05.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Der Wildvogel-Clan«),
als mp3 downloaden: mit Hisztory (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Turmfalke

Ein kalter Wahn
der profitablen Logik
treibt als Maschinen uns voran.

Kein Leben ist’s
und Freiheit nur ein mattes Gaukelbild,
das ruhig uns halten soll.

Doch die Ketten können reißen,
wenn voll Sehnsucht wir dran zieh’n
und wenn wir dann die Augen öffnen,
all’ der Trug in Scherben liegt.

Lass uns fliegen kleiner Falke
frei und liebevoll
bis weit zum Horizont;

gemeinsam Mauern niederreißen,
die in den Kopf gepflanzt uns sind
und in Verzweiflung Wurzeln treiben.

Eine Flamme in uns lodert,
für’s Leben voller Leidenschaft
und verbrennt den kalten Wahn
der profitablen Logik.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 21.01.2013,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Reka Turmfalke & Grog (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Die Wagenburg

Die ganze Stadt ist schon besetzt
mit Konsum und Stahlbeton,
wo die Menschen fast schon tot
und Liebe nur noch ein Affront.

Doch nein, nicht alles liegt im Sterben.
Hier und dort blüht’s Leben, und
in autonomen Wagenburgen
färbt sich unser Seien bunt.

Wenn wir sitzen so zusammen
bei containert’ Frühstücksbrot
und wir spielen uns’re Lieder,
lodert’s mir im Herzen rot.

Hier existiert noch jene Freiheit,
ist der Mensch noch nicht entzweit,
sind urbane Pirat_Innen,
ist der Tod noch weit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 25.11.2012,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Klaus dem Geiger 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

autonom

Neulich hat’ ich einen Traum:
du warst Bonnie, ich war Clyde.
Durch des Lebens Abenteuer
gingen wir zu zweit.

Wir zogen durch die Nacht,
lebten frei und zärtlich in den Tag.
Outlaws in ‘ner kalten Welt,
voller Angst doch immer ohne Klag’.

Und ich griff nach deiner Hand.
Du nahmst mich in den Arm.
Um’s Feuer dann in wildem Tanz
war mir wieder warm.

Kurz vergaß ich all den Krieg,
war glücklich ganz an deiner Seit’.
Wir liebten innig uns,
zogen gemeinsam in den Streit.

Doch war es leider nur ‘nen Traum.
Du bist nicht Bonnie, ich nicht Clyde.
Aber träum’ ich weiter noch
vom Sein mit dir zu zweit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 04.02.2012,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
als mp3 downloaden: mit Wanda Thot (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)