Bis in das tiefe Erdenreich
geh’n meine Wurzeln nieder.
Wo harter Stein und Sand ganz weich,
füllt Lebenskraft mich wieder.
Die Kron’ reck’ ich zum Himmel auf,
dem weiten Blau entgegen.
Verfolge stumm der Jahre Lauf.
Ihr achtet nicht mein Regen.
Ich kann nicht weichen all’ dem Gift,
mit dem ihr die Welt verseucht.
Wenn saurer Regen Blattwerk trifft,
zerfrisst langsam mich das Feucht.
Doch wenn mich dies dann töten tut,
wird auch euch die Luft schnell knapp.
So schaffet die Verwertungswut
nicht nur mir ein frühes Grab.
Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 12.07.2020)