Tag Archive for die zeit der träume ist vorbei

Ein widerständiges Liebesgedicht

Frei zu sein vom Kummer all’ des Zwangs,
von Angst, Gewalt und wild geschürtem Hass
vermisse ich von Herzen sehr,
wo Freiheit nur des Marktes Freiheit meint,
bleibt Traumtanz nur die Utopie.

So ist er fern, der Freiheitsstern
und kaum zu seh’n.
Doch halt’ ich an der Hoffnung fest,
auf’s Boot zu steigen, Segel setzend
zur Sonn’ und fern über die See.

Entwende mich des Kummers Fesseln,
um dich zu spüren und zu lieben,
im wilden Tanz und ohne Zwang,
von Notwendigkeit, Vernunft geleitet,
solang die Sonne auf und unter geht.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 19.01.2021)

Den Rücken gerade machen

Frieda Anna Emma »Friedel« Behrens (geborene Herde)

Als ich jugendlich war, glaubte ich fest daran, die Revolution einst selbst zu erleben, welche uns eine freiheitliche, sozialistische Welt bringen würde, in der ein Leben in Gerechtigkeit und Frieden sowie im Einklang mit dem Planeten möglich wäre. Im Angesicht eines uns heutzutage offen bewussten, von Menschen gemachten Klimawandels, gegen welchen der politische Überbau des Kapitalismus nichts unternehmen kann, ohne mit seiner wirtschaftlichen Basis zu brechen, unter dem Eindruck eines massiven rassistischen Rechtsrucks in der Gesellschaft, der alle parlamentarisch relevanten Parteien ergriffen hat und Menschen mit Fluchthintergrund mit immer neuen unmenschlichen Attacken begegnet, mit Blick darauf, dass der Ruf »Nie wieder« parteipolitisch banalisiert wird, während der Genozid an den Palästinenser*innen auch unter deutscher Beihilfe stattfindet, und in Betrachtung einer Militarisierung der Gesellschaft, die vor allem von den Propagandamedien des Staats und der Konzerne aber auch von den herrschenden rechten Parteien gegen andere imperiale Blöcke vorangetrieben wird, scheint mir eine fortschrittliche Revolution aktuell wie eine Träumerei, die Zeit der Träume jedoch ist vorbei.

Mutlosigkeit droht mich oft zu überwältigen, ist ein Überwinden der kapitalistischen Verhältnisse wegen der von ihnen beförderten drastischen Zerstörung unserer Lebensgrundlagen auf diesem Planeten doch so wichtig wie nie zuvor, wollen wir als Spezies Mensch erhalten bleiben. Die Einsicht in die Notwendigkeit und durch das Wissen, um andere, die auch durchhalten, lässt mich weiterkämpfen.

Oma Friedel und ich

Und dann denke ich wieder an die Lebensgeschichte meiner Uroma Frieda Anna Emma »Friedel« Behrens (geborene Herde). Sie war während der Weimarer Republik in der Roten Hilfe organisiert und während der Herrschaft des Deutschen Faschismus im Widerstand aktiv. Mein Uropa Ernst Joachim Fritz Behrens – ihr Mann – saß damals gleich zu Beginn ein. Später waren die Beiden am Aufbau des ersten sozialistischen Staates auf deutschem Boden – eines Experiments mit vielen Schwierigkeiten und auch Fehlern, wie wir heute wissen – beteiligt, gehörten zu dessen Botschaftspersonal in Korea und der Schweiz, packten wo es zu helfen galt mit an. 1989/90 – mein Uropa war bereits 1979 verstorben – musste Uroma Friedel miterleben, wie der Versuch einer besseren Gesellschaft, dem sie ihr Leben gewidmet hatte, von der BRD annektiert, damit ausgelöscht und dämonisiert wurde. Bis zu ihrem Tod am 5. Februar 1993 hat sie immer Zuversicht ausgestrahlt. Wer bin ich, dass ich mich gehen lassen dürfte, weil es gerade schwierig ist? Unsere Situation heute ist noch längst nicht mit der meiner Uroma zwischen 1933 und 1945 vergleichbar – wenngleich wir wachsam bleiben müssen, dass sie es nicht wieder wird – und Friedel blieb bis zu ihrem Tod eine Kämpferin. Sie ist eines der Vorbilder, die mich weiterhin den Rücken gerade machen und weiterkämpfen lassen, gerade jetzt da die Zeit der Träume vorbei ist.

#DieZeitDerTräumeIstVorbei #WehretDenAnfängen!

Album-Trailer: »Die Zeit der Träume ist vorbei«

Am 13.12.2024 erscheint mein neues Album »Die Zeit der Träume ist vorbei«. Auf dem Album werden Disaster, Andi Luis Ferrer Pedroso, anderersaits, Geigerzähler, Mastermind Chaos, Lari, Aztra, Fio, Tobias Thiele, Trim Hopfenbart, Maria Jiku, Franzi Graube-Kühne, The Black Dogs, Alexa Fried und der Wildvogel-Clan-Laienchor zu hören sein. Die Record Release findet in der Bunten Kuh (Bernkasteler Str. 78, 13088 Berlin-Weißensee) statt.


Zwei Musikvideos zum Album »Die Zeit der träume ist vorbei«

Für mein noch dieses Jahr erscheinendes Album »Die Zeit der Träume ist vorbei« sind in den letzten Wochen zwei neue Musikvideos entstanden. Schaut sie euch gerne an, teilt sie und lasst Likes da.

Una media luz (mit Aztra):

Was Wölfe wirklich gefährlich macht (mit Disaster):

Tintenwolf

Bin ein Tintenwolf mit Wolfstatzen und Drachenherz,
getrieben von Visionen der Verdammnis, voll von wildem Schmerz,

Halt der Dunkelheit entgegen meine Finsterwacht,
stemm’ mich wider rechten Blöcken, einer blau und einer mit Regierungsmacht.

Streck’ den Mittelfinger Richtung jener Zukunft, die voll Schatten droht.
Hör’ Linksradikale Schlager, sing’ die Internationale, bin im Herzen rot.

Steh’ als Querulant mit Nischenkultur gegen Despoten, Tyrannen und Imperien ein.
Erwehr’ mich der Anfänge, sag’ zu ihrer Propaganda und zum Ende meiner Träume nein.

Schwimm durch des blut‘gen Feuers Asche Neubeginn,
durch Zwielicht bis ins Sternenmeer und zu Utopias Küsten hin.

Bin ein wilder Vogel, der als Eichelhäher auf Traumschwingen fliegt.
Webe Tinte mit der Feder, kämpfe und gedenke, bis der Frieden siegt.

Bis der Scheinwelt Klassenherrschaft über meine Klasse bricht.
Bis Freiheit und Gerechtigkeit erblüh’n in strahl’ndem Sonnenlicht.

#Finsterwacht #LinksradikaleSchlager #Nischenkultur #NoAfD #Tintenweber #WehretDenAnfängen!

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 09.05.2024)

Die Internationale des Wildvogel-Clans

Dunkle Schatten, Kapital und Krieg
sind die Pfeiler finsterster Macht.
Wo Gewalt und Geld versprechen Sieg,
droht die alptraumhafte Nacht.
So erstickt jedes Sein im Unrecht,
wenn der Widerstand versagt,
in der Welten Nationalgeflecht.
Drum Freund*innen nicht verzagt.

Refrain:
Brechen muss die brutale
Macht, die uns niederhält.
Die Internationale
befreit einst jede Welt.

Wilde Vögel fliegen über’s Meer.
Im Kampf für Freiheit ziehen sie,
beugen sich vor keines Herren Heer,
leben für die Utopie.
Gegen Krieg, Imperien und Gier
stehen überall sie ein
in internationaler Zier,
um’s Sein von Unrecht zu befrei’n.

Ref.

Ach, wie schön klingt doch dieser Traum nur.
Wär’ der Träume Zeit nicht vorbei.
Gelänge wirklich solch ein Aufruhr
und wir wären endlich frei;
frei von Visionen der Verdammnis,
von der Imperien Wahn.
Die Utopie wäre der Grundriss,
für bess’re Zeiten wohl ein Plan.

Ref.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 08.11.2023,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Die Internationale des Wildvogel-Clans«))

Tomas Young

Have you ever heard the story
of the soldier Tomas Young?
He went to Iraq for the USA,
and was lied to when he was young,

to give his life and give his body
in a war that never ends.
For what’s called freedom and democracy,
he was sent to foreign lands.

They tell lies to let us die
for goals that aren’t ours
and if you do ask why,
they’ll throw you chained in towers.

Refrain:
Russia, China, USA.
Doesn’t matter who they are.
Iraq, Ukraine and other states.
We are just puppets in their war.

Tomas Young got injured
by a bullet in his back.
He lost his deadly wrong illusions,
with a body like a wreck.

To his homeland he returned,
where he fought a better fight,
against war driven propaganda.
But later then he died.

Let’s follow his intention.
For peace we raise our voice.
When they order us to kill,
we make a peaceful choice.

Refrain:
Russia, China, USA.
Doesn’t matter who they are.
Iraq, Ukraine and other states.
We are just puppets in their war.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 06.06.2023)

Die Eberesche

In der Eberesche wohnt ein Traum
von Elfen alt und ihrem Licht,
ist jene Pforte durch den Baum,
aus der des Windes Wehen spricht,

auf welchem Eichelhäher fliegen
durch Schein und raue Wirklichkeit.
Seine Traumschwingen sich biegen,
wenn in dem Rausch vergeht die Zeit.

So erblickt jener Ort Äonen,
die kommen und dann wieder geh’n.
In ihm Wissensschätze wohnen,
die weltweit nur noch dort besteh’n.

Doch einst der Baum wird totgeschlagen,
um Profite zu vermehren
Dann bestehen einzig Sagen,
welche Licht und Elfen ehren.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 20.06.2022,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Die Eberesche«))

Visionen der Verdammnis

Visionen der Verdammnis hall’n mir durch den Kopf
von Schmerzen, Terror und Verderben,
verkünden das Nahen von der Freiheit Untergang,
welcher bringt uns das große Sterben.

Finsterer Herrschaft gerüstete Knechte
setzen an zum letzten Sturm.
Und lüstern geiler Henker gemarterte Opfer
verzweifeln im schattenhaften Turm.

Des gekrönten Totenraben Schwingen vernichten
das Sein des Glücks und auch der Würde.
Versklaven und lügen, den Krieg herbei tragen,
war dem Imperium nie eine Hürde.

Voll Zynismus ist des Tyrannen Gerede vom Frieden,
gegeben durch Tod und Qual und Leid.
Weil nur seine Macht kann erstrahlen voll Pracht,
wo diktiert wird das Handeln vom Neid.

Der Schein des Traumes reißt längst entzwei.
Vorbei ist die Zeit der Utopien,
die am Sternenmeer wir in Autonomie glücklich lebten.
Nun hilft’s nur noch zu flieh’n.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 10.08.2021,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Visionen der Verdammnis«))

Die Zeit der Träume ist vorbei

Die Zeit der Träume ist vorbei.
Im Wahn die Welt des Scheins zerreißt,
mit sich den blauen Samt entzwei.
Der Hoffnung Quellen sind verwaist.

Gewalt und Dummheit siegen schon,
wenn rechte Hetze Einzug hält.
Das Wort Freiheit verkommt zu Hohn,
wo Kapital regiert die Welt.

Ich frag mich: Was soll uns noch retten?
Denn machtlos sind wir allemal.
Kann nicht auf die Zukunft wetten.
Doch zweifeln müssen alle mal.

So mag’s sein, dass wir verlieren,
die Welt in heißer Luft verbrennt.
So kann erwacht uns Sieg auch zieren,
wenn Angst von Hoffnung uns nicht trennt.

Lasst uns kämpfen und gedenken,
nicht nur in bloße Träume flieh’n,
keine hohlen Fähnchen schwenken,
sondern gemeinsam vorwärts zieh’n.

Den Wunsch vom Schutzraum muss ich dämpfen,
denn Knüppeln ist er einerlei.
Wacht endlich auf, beginnt zu kämpfen.
Die Zeit der Träume ist vorbei.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 13.06.2021)