Der Dualismus – Grundprinzip von Elementarsystemen & Magietheorien (Fantasy-Sachtext)

Vorbemerkung zu einem Sachtext in einem Fantasy-Multiversum

Degordarak Wildvogel dal Randjasiz, den ich als Spielercharakter (kurz: SC) beim Live Action Role Playing (kurz: LARP) bespiele, ist Meister der Magie. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich an die Existenz von Magie glauben würde, aber in jener gespielten Welt, in welcher er lebt, ist Magie ebenso real wie die extrem idealistische Einteilung der Welt in Kategorien wie Ordnung und Chaos oder Gut und Böse. Für ihn sind Götter vollkommen real. Die Magie, die er einsetzt wird im Rahmen des Rollenspiels durch theatralische Gestik, Mimik & Intonation sowie Effekte durch z.B. LED-Lichter dargestellt. Dämonen oder Elementarwesen werden durch andere Spieler*innen ohne eigenen Rollenspielcharakter (sogenannte Nicht-Spieler-Charaktere oder kurz NSC’s) gespielt. Es ist also alles nur Theater. Nun macht es den LARP-Begeisterten Spaß, ihre Fantasy-Welt, dessen Kosmos, Multiversum etc. immer weiter auszugestalten. Wenn man einen Meistermagier spielt, ist das Schreiben eines Textes über die Magietheorie der Spielwelt eine Möglichkeit, solche Hintergründe zur Welt zu erweitern. Dies ist es, was der vorliegende Text tun soll. Er entstand dabei auf Anregung eines anderen Spielers bzw. dessen LARP-Charakters Gnaeus Tiberius Earet Garin Aordar für dessen Sammelband »Cogitationes ad artibus magicae. Band 1. Aordar’s gesammelte Werke zur Magiewissenschaft«. Da mir dialektisches Arbeiten im Rahmen wissenschaftlicher Abhandlungen wichtig ist, beschloss ich, auch meinen Charakter einen dialektischen Ansatz wählen zu lassen. Auch die Grundsätze Idealismus und Materialismus sind immer wiederkehrende Motive der Arbeit, auch wenn Degordarak sie monistisch im Zusammenspiel begreift, während ich eine materialistische Sicht auf die reale Welt habe. Am Ende ist dieser Text jedenfalls nur InTime (kurz: IT) – also innerhalb der beim LARP bespielten Welt – ein Sachtext. OutTime (kurz: OT) – in unserer real existenten Welt – dagegen liegt mit diesem »Fantasy-Sachtext« eine Abhandlung vor, die all jenen gefallen mag, welche Fantasytexte und vor allem Hintergründe zu Spielwelten begeistern.

1 Einleitung

In der Rubrik des Salamander des Aventurischen Boten Nr. 208 wurde im Jahre 1046 BF (10.015 d.AS.) über aktuelle Forschungen des Magierkollegs zu Honingen unter der Leitung von Ephraim O. Ilmenblick berichtet. Dort werden derzeit Zauber gleichen Effekts aus verschiedenen magischen Traditionen auf gemeinsame Ursachen beim Auslösen der mystisch-arkanen Komponente einer Thesis untersucht, wobei es egal sein soll, ob es sich um Spruchmagie, Elfenlieder, Hexenzauber, Zaubertänze oder eine gänzlich andere Tradition der Magie handelt. Dem liegt der durch meine Magisterprüfung implizierte und als Skript von Gerasim nach Honingen gelangte Gedanke zugrunde, dass die verschiedenen Theorien zur Natur der Magie, welche den verschiedenen Traditionen zugrunde liegen, ebenso wie die mit ihnen assoziierten Elementarsysteme auf einem dialektischen Grundprinzip der Widersprüche beruhen, welches sie gegenseitig vergleichbar macht. Die Kernthese meines Vortrages damals sagte aus, dass Elementarsysteme und Magietheorien auf einer Verknüpfung dualer Grundgegensätze basieren, durch die sich diese mehr oder minder stark ausdifferenzieren lassen. Die der Magie und den Beziehungen der Elemente inhärenten Widersprüche sind somit das Grundprinzip, welches der Existenz verschiedener Strömungen und Traditionen der Magie sowie der Elementaristik zugrunde liegt. Verschiedene Elementarsysteme und Magietheorien lassen sich somit durch eine übergeordnete dualismusbasierte Theorie beschreiben, die weltenunabhängig Gültigkeit besitzt. Die vorliegende Arbeit, welche ich unter dem selben Titel verfasste, den auch schon mein Vortrag zur Erlangung der Meisterwürde an der Schule des direkten Weges zu Gerasim am 5. Rahja 1045 BF (6. Tengu 10.015 d.AS.) vor nun genau einem Jahr trug, ist eine von Meister Earet Aordar angestoßene Ausarbeitung des damaligen Skripts, welche ich um neuere Erkenntnisse zur Kosmologie des Großen Rades und zu einer achsenbasierten Kategorisierung der verschiedenen Wege beziehungsweise Traditionen der Magie ergänzte.

Von zentraler Bedeutung für diesen Text sind drei Begriffe, die zum Verständnis für den Laien in dieser Thematik zunächst geklärt werden sollen.

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Anmerkung: Der Text enthält Begriffe, Namen & Bezeichnungen, die durch die Ulisses Medien & Spiel Distribution GmbH / Ulisses Spiele GmbH im Rahmen der eingetragenen Marke Das Schwarze Auge, durch Wizards of the Coast im Rahmen der Marke Dungeons & Dragons (D&D), durch Games Workshop im Rahmen der Marke Warhammer Fantasy oder durch Sierra Entertainment im Rahmen des Computerspiels Lords of Magic lizensiert sind. Er ist als Fan Fiction zu verstehen und bildet insofern eine Homage an die verschiedenen dadurch abgebildeten Fantasywelten. Die Grafiken wurden für den Aufsatz anhand von Vorbildern aus den referenzierten Settings von Jennifer Wenzel erstellt, der hierfür ein besonderer Dank gilt.

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