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Die Luna-Brandadottir-Saga (Teil 2)

Das folgende Gedicht entstand im Rahmen meiner DSA-Pen&Paper-Runde und stellt den zweiten Teil der Saga dar:

So ward der Schleier Zeit noch nicht zu Ende.
Die Bahalyr glitt ganz behände
zwischen Wirklichkeit und Traum,
führte die Ottajasko nordwärts, fort vom Baum,
nach Da’lirielâ’s Ruinenmeer,
geschliffen einst durch Dhaza’s Heer.

Dies war wie Andion aus ferner Zeit
ein Spiegel der Vergangenheit,
von hochelf’schem Gesandtentum,
im Kampf erworb’nem Heldenruhm
durch Luna und ihrer Getreuen Kraft,
gegen Pyrdona’s Chimären, die sie schafft.

Als auch and’rer finst’rer Schaffenswahn,
wie durch den Magier Zurbaran,
der zeichnend einen Anker fallen ließ,
um durch Narren Geist, auf den er stieß,
den Weg zurück sich zu gestalten.
Doch gelang auch ihn es aufzuhalten.

Beim Flug über die Bernsteinbucht
kam’s zum Kampf gegen Dämonenzucht
sowie auch einen Gletscherwurm,
der riss am Schiff gleich einem Sturm,
sodass dies nach heft’ger Reiberei
vor Glyndhaven lag der Monde drei.

Von wo auf Jagd nach Schatz und Geist,
vergang’nem Leben, welches längst vereist,
sie zogen aus durch bitt’ren Frost,
durch Firnelfengrund nach Nordnordost.
Fanden Freundschaft, fanden Streit
und voll Sehnsucht altes Leid.

Die Fahrt ging über’s Yeti-Land
zum Heiligtum, das wohl bekannt.
So lag es auf des Foggwulf’s Spuren,
als Recken in den Norden fuhren,
wo zeigte alter Elfengötter lichter Strahl
zum Turm durch eis’ges Land ganz fahl.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 10.01.2022,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Die Luna-Brandadottir-Saga«),
Das Recht an den Begriffen & Namen Bahalyr, Ottajasko, Da’lirielâ, Dhaza, Andion, Pyrdona, Zurbaran, Bernsteinbucht, Gletscherwurm, Glyndhaven, Firnelfen & Foggwulf liegt bei der Ulisses Medien & Spiel Distribution GmbH. DAS SCHWARZE AUGE ist eine eingetragene Marke der Ulisses Spiele GmbH.)

Ben der Zwerg

Das folgende Gedicht entstand beim LARP als Auftragsgedicht für Ben den Zwerg, der handwerklich tatsächlich wunderbar begabt ist und dem auch ich eine tolle Truhe für Bücher & weitere Schriften verdanke.

Büchertruhe der Reise-Bibliothek des Wildvogel-Clans

Wo der Hammer auf den Amboss kracht,
weil in Flammen nützlich Ding entsteht,
und der Hobel seine Bahnen macht,
ihr voll Fleiß ihn häufig stehen seht.
Er liebt das Schnitz- und Schmiedewerk…

Willst du schlafen in feinem Bette?
In seinem Hotel wird dies gescheh’n.
In seiner Werft kannst Schiffe fette
vielfach du vom Stapel laufen seh’n.
Er ist meisterlich im Handelswerk…

Für die Poesie, Schalmayenton
als auch Gemälde gibt er gerne Gold.
Beim Sackpfeifenspiel, da merkst du schon,
ist der Künste Göttin ihm dann hold.
Er fördert nobel kunstvoll Werk…

Frei ist nur er selbst sein eig’ner Herr,
doch der Familie treu verbunden,
ist allzeit bereit zur Monsterwehr,
als auch um Welten zu erkunden.
Er schreitet grimm zum Heldenwerk…

… Ben der Zwerg.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 10.12.2021,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Ben der Zwerg«))

Die Luna-Brandadottir-Saga (Teil 1)

Das folgende Gedicht entstand im Rahmen meiner DSA-Pen&Paper-Runde:

Aus Prem, wo, so weiß es jedes Kind,
das Feuer in die Kehlen rinnt,
wo ist daheim der Heldenmut,
fließt heiß durch Thorwal’s Reckenblut,
entstammt Branda’s Dottir Luna,
zog aus und fand gar große Runa.

Mit der Otta in die Ferne,
geleitet von dem Licht der Sterne,
gen Süden, Osten und dann Norden.
Die Neugier war am überborden,
bevor es folgte ein Bedauern:
der Drache sank vor Festum’s Mauern.

Sodass sie ins Landesinn’re zog,
mit Nuyarin zum Kvill abbog,
‘ne neue Ottajasko fand,
die so manche Quest bestand
bei der Reise in den Elfenwald,
um zu finden Wunder alt.

Zog mit Anastasius, Jörg und Meas Drachenherz,
Tharsian, dessen Zauber brachten Gegnern Schmerz,
Degordarak, Tasja, Tamara,
Seri, Schap und Carah
durch mythische Region,
folgend des Windes Harfe Ton.

Schlug Vampir und Schatten tot,
färbte mit Goblinblut die Erde rot,
verhandelte mit Elfensippen,
hörte weises Wort von Magierlippen,
konnte im Traume fertig bau’n
und auch mit wachem Auge schau’n,

Die Bahalyr – ein Elfenschiff,
das fliegend gleitet über jedes Riff
im Himmel hoch, wo Wolken steh’n,
voll Pracht und Schönheit anzuseh’n,
und folgte einem alten Ruf
aus Träumen jener, die es schuf.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 05.10.2021,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Die Luna-Brandadottir-Saga«),
Das Recht an den Begriffen & Namen Prem, Thorwal, Runa, Otta, Festum, Kvill, Ottajasko & Bahalyr liegt bei der Ulisses Medien & Spiel Distribution GmbH. DAS SCHWARZE AUGE ist eine eingetragene Marke der Ulisses Spiele GmbH.)

Tamara Anna

Nachdem ich ein erstes Gedicht für Tania Kiah auf Spanisch veröffentlicht habe, folgt nun eine sinngemäße deutschsprachige Version für ihre LARP-Charaktere.

Carah, Tamara Anna & Degordarak in ihrem ZeltCarah, Tamara Anna & Degordarak in ihrem Zelt

Es leuchtet hell das Meer der Sterne,
zeichnet in den Geiste mir dein Bild.
In deinem Anblick spür’ ich Wärme,
in deinem Schrei den Ruf nach Freiheit wild.

So bist aus Liebe du geboren,
Tamara Anna, Anarchie,
als wilder Vogel auserkoren,
finst’rer Herrschaft beug’ dich nie.

Lache, strahle, sing’ voll Glück,
liebe, spiele, träum’ von schönstem Glanz,
reise und kehr dann nach Haus’ zurück,
dreh voll Freude dich in wildem Tanz.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 27.07.2020,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Tamara Anna«),
ein Gedicht der Regenbogentinte- und der Wildvogel-Reihe)

Land der Nacht

Aus dem Berge quillt
hier ein Wasser kalt,
das sich dann dem Meer ergießt.
Finster ist das Land
und Äonen alt,
dessen Strom uns hier durchfließt.

Schrecken wandeln hier
von bitterböser Macht
aus einer fremden Welt.
Aller Hoffnung Keim
wird erstickt von Nacht,
wo der Tode Einzug hält.

Bin fern von jenem Ort,
der sich Zuhause nennt.
Weiß nicht, wann ich ihn wiederseh’.
Und die Sehnsucht heiß
in meinem Herzen brennt,
erstirbt im eis’gen Schnee.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 19.10.2019,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Land der Nacht«))

der hoffnung keim

im traum sah ich ein ödes land,
das ganz vom feuer ward verbrannt,
entsprungen einem groszen krieg,
der nur dem tode brachte sieg
liesz die welt in finst’rer plage,
die da währte viele jahre.

bis aus »vault« genannten kaers die menschen krochen,
die verbrannte erde rochen,
nach guter alter zeit sich sehnten,
wenn an der zwischenkieferwand sie lehnten,
voll staunen die geschichten hörten,
sich an ihrer ohnmacht störten.

so schlossen sie sich bald zusammen,
um zu trotzen allen flammen,
welche sie in ihrem sein bedrohten.
die minutemen, sie wurden boten,
dass es auferstehen kann,
wenn die menschen glauben dran.

und wenn das land auch öd’ noch ist,
der dämon noch die seelen frisst,
der den krieg einst hat geschürt,
jenen hass herbeigeführt,
so wächst er auch, der hoffnung keim,
weil anajia baut dem mensch ein heim.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 25.04.2018,
als mp3 downloaden: mit Disaster, Sahara B. & Tobias Thiele als Noisy Nuke Combo 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Der Hoffnung Keim«))

ödland

es zerbrach einst ein feuer
den strahlendblauen himmel,
fiel dann in flammen hinab,
brachte elend und leid.

die luft ward zu asche,
welche tödlich erstrahlte,
die welt verbrannte,
nur tod liesz, wo leben einst war.

in ruinen stand alles
als abglanz der grösze,
die hybris nur brachte,
hass schuf und krieg.

ein krieg voll von wahnsinn,
wo krieg immer gleich bleibt,
zermalmte das sein,
verschlang jeden sinn.

aus blutiger erde
ward nichts mehr geboren,
das wasser voll gift nur,
welches stillt keinen durst.

es zerbrach einst ein feuer
einer mächtigen waffe.
der himmel ward stahlgrau
und öd’ alles land.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 27.03.2018,
als mp3 downloaden: mit Genez 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Ödland«))

ein feld von blumen

ein feld von blumen vor mir liegt,
‘nen wilder vogel drüber fliegt,
ins gras sich eine katze schmiegt,
türkis im pelz ihr überwiegt.

der himmel, der ist blau und klar.
nur dies’ moment ist grade wahr,
nicht’s was noch kommt und nicht’s was war.
doch solches glück ist mir nicht rar:

im herzen trag ich immerzu
dies bild von dir, es gibt mir ruh’.
türkise katz’, mein herz bist du,
mit dir geh’ ich der zukunft zu.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 27.06.2017,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Ein Feld von Blumen«))

cabo de são vicente

das land endet hier
und der tag nun auch.
das abendrot blüht,
gewissheit weicht rauch,

der ins sein hinein
in strömen nun dringt,
und die brandung rauscht,
mit dem winde sie singt.

stahlgrau wird das meer,
azurblau zu schwarz,
die zeit langsam fließt,
wie klebriges harz.

mit dir blick’ ich hier
ins antlitz der nacht.
im zwielicht sie wächst,
im schatten erwacht.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.05.2017,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Am Kap«))

morgendliche dämmerung am malecón

das meer liegt still und schwarz.
nur hier und dort ein stern
am himmel über mir
leuchtet aus weiter fern.

es dreht im kreise sich
auf dem turm das feuer,
weist durch die nacht den weg
für der schiffe steuer.

im schlaf noch liegt die stadt;
wird alsbald schon munter.
das zwielicht weicht dem licht;
leben färbt sich bunter.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 31.03.2017,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Morgendliche Dämmerung«))