Die Geschichte des Pharmariesen Bayer ist von Giftgasen und Pestiziden geprägt. Schon im Ersten Weltkrieg steuerte das Unternehmen Chlorgas, Phosgen, Chlorpikrin und Senfgas bei, um das Sterben in den gigantischen Materialschlachten zu unterstützen.¹ Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde als Teil der I.G. Farben mitgemischt. Zyklon B wurde zur Vernichtung menschlichen Lebens in Auschwitz und anderen Vernichtungs- und Konzentrationslagern eingesetzt und als »kriegswichtiges« Unternehmen, das Chemie für den Krieg produzierte, konnte zudem auf Zwangsarbeiter*innen gesetzt werden.²

Am 8./9. Mai 1945 war der europäische Teil des Zweiten Weltkrieges zu Ende. Dies bedeutete nicht, dass Bayer keine mörderischen Chemikalien mehr hergestellt hätte. Krieg ist leider fast immer und so ließ sich munter weiter verdienen. Im Vietnamkrieg wurde durch die US Army massenhaft auf das hochgiftige Agent Orange gesetzt, um die Wälder zu vernichten und den kommunistischen Partisan*innen den Rückzugsort und der Bevölkerung die Lebensgrundlagen zu nehmen. Hergestellt wurde das (Pflanzen-)Gift von Mobay, einem Zusammenschluss von Bayer und dem US-Agrarunternehmen Monsanto.³ Nach dem Krieg war es mit dieser lebensverachtenden Kooperation vorerst vorüber; nun kehrt sie in neuem Gewandt zurück. Seit dem 14.09.2016 ist es abgemachte Sache, Bayer hat Monsanto aufgekauft und das Herstellen tödlicher Stoffe kann weitergehen. Die zahlreichen Verbrechen Monsantos zur Unterwerfung der Landwirtschaft in den ländlichen Teilen dieses Planeten, sowie der massive Einsatz von Gentechnik sei an dieser Stelle genauso wenig thematisiert, wie Bayers Machenschaften, wenn es um die wirtschaftliche Verwertung lebenswichtiger Medikamente gegen AIDS und Krebs geht.⁴ Es reicht alleine schon, einfach nur die (gemeinsame) Geschichte der beiden Unternehmen zu betrachten, um zu sehen, welch widerwärtiger Pakt dort geschlossen wurde. Dem kapitalistischen System sind solche auf Profit gerichteten Deals jedoch mehr als nur willkommen. Wenn auch unter anderem Namen lässt sich festhalten: Mobay ist zurück. Geschichte wiederholt sich.