Archive for pregunta del sentido de la vida

Nischenkultur

Die Nischenkultur war wohl
noch niemals populär.
Für schön verwöhnten Ohren
taugt sie darum nicht sehr.

Sie fließt aus meiner Feder
voll Ehrlichkeit und Herz,
mit Fantasie und Tinte,
spricht auch von all dem Schmerz.

Muss deshalb nicht gefallen,
ist doch ein Teil von mir
und auch wenn mensch sie ablehnt,
bleibt sie noch länger hier.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 20.12.2020)

locura

el sol despierta la noche.
un ave vuela bajo el cielo.
el ríe con locura
y el fuego enciende el hielo.

los sueños repiten los dias,
año por año, sin parar.
nieva en el verano.
los sabios no pueden augurar.

el frío calienta la estufa
pero los corazones mueren de frío.
el cielo es bajo la tierra.
en la locura yo río.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 24.09.2018)

scheinwelt

es ist eine scheinwelt namens realität,
für jede vernunft scheint’s seit äonen zu spät.
stumpfer wahn, der uns treibt in des alltags konsum.
für den krieg macht’s uns blind, der dem tod bringt nur ruhm.

doch der trott niemals stoppt, solang wir’s belassen,
den kampf zwischen klassen als lüge auffassen.
und wer der hilfe bedarf, blickt einsam sich um.
es gibt keine hilfe, all’ die schreie sind stumm.

bis nach finsterstem schweigen der schleier dann fällt,
dass aus uns’rem erwachen erwächst jene welt,
wo keine scheinwelt sie ist, die realität,
weil in unseren träumen voll liebe sie lebt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 23.09.2017,
als mp3 downloaden: allein vertont 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

kirschblüten-haiku

kirschblüten wehen,
tragen der menschen geister
durch den raum der zeit.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 10.04.2017)

wirre worte

es sind nichts als wirre worte,
die verlassen den verstand,
zynisch-traurige gedanken,
setzen meine welt in brand.

setzen meine welt in brand,
es sind nichts als wirre worte,
zynisch-traurige gedanken,
die verlassen den verstand.

die verlassen den verstand,
setzen meine welt in brand,
es sind nichts als wirre worte,
zynisch-traurige gedanken.

zynisch-traurige gedanken,
die verlassen den verstand,
setzen meine welt in brand,
es sind nichts als wirre worte.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.06.2015)

neunzehnhundertsechsundachtzig

neunzehnhundertsechsundachtzig
ging mein lebenslichtlein an,
in der berliner charité
war’s meine geschichte, die begann.

ein jahr später ein geschenk
– eines der größten mir im leben –
bekam, auch wenn ich dies nicht gleich erkannt,
mein schwesterherz gegeben.

als ich drei und vier dann war,
verschwand das land, wo ich geboren.
der kapitalismus holt uns ein,
der sozialismus scheint verloren.

doch auch wenn’s einschneidend mir klang,
blieb’s lang’ diffus und unverstanden
und noch heute weiß ich nicht, wie’s mich geprägt
die geschicht’ der deutschen landen.

zweiundneunzig ging’s zur schule,
umzug, neue klasse; dort lief’s fürchterlich;
nochmal umgeschult und angekommen
und endlich fühlte ich geborgen mich. Read more

Zwischen Mauern aus Stein?

»Hier findet mensch Gott…«
haben sie gesagt,
»zwischen Mauern aus Stein
und Prunk, der sinnlos besteht.«

»Wo soll er hier denn sein?«
Habe ich gefragt,
»Kann Liebe nicht seh’n,
nur Knechtschaft und Autorität.«

Was hilft es der Welt,
wenn ihr euch verbeugt
und hingebt
‘ner uralten Liturgie?

Seht lieber hinaus,
erblickt, was mit Liebe gezeugt.
In finsteres Zwielicht
dringt Wahrheit nie.

Wenn es ihn gibt,
was nicht bewiesen,
warum dann soweit ab
von dem, was er soll sein?

Kann ihn nicht denken,
als allmächtigen Riesen,
nur als die Liebe
und nicht in rituellem Schein.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 01.07.2014)

wofür ich lebe…

   ich lebe für…
      …die strahlen der sonne,
            welche mir die nase kitzeln;
      …den gesang der vögel,
            der durch die luft weht;
      …das glitzernde licht,
            welches sich auf dem wasser spiegelt.

   ich lebe für…
      …die schönheit einer blume,
            wenn sie dem tage sich öffnet;
      …den kampf der menschen
            um ein bess’res sein;
      …das erklingen eines liedes,
            wenn es in die seele dringt.

   ich lebe für…
      …die nacht in den armen einer geliebten,
            wo ich mich geborgen fühle;
      …den abend mit freund_innen
            glücklich vereint;
      …das lächeln eines fremden,
            welches das herz mir überquellen lässt.

   ich lebe für jeden moment,
         der voll liebe mich berührt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 17.02.2014,
als mp3 downloaden: mit Leonhard (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Tausend Worte

Tausend Worte mir im Kopf,
können nimmer sagen.
Dröhnen stumm und ohne Ton.
Dröhnen laut und sagen nichts.

Lassen mich alleine,
so sehr ich will auch schreien,
wenn Feuer brennt und Steine fliegen,
den Samen einer Blume gleich;
ganz sanft
und von Knüppelmacht zerschlagen.

Kommen mir nicht aus dem Mund,
auch wenn ich will verzweifeln,
einsam ganz,
umringt durch milliarden Menschen,
die trotten hin im Einheitsschritt;
maschinengleich.

Tausend Worte mir im Kopf,
können nimmer sagen.
Dröhnen stumm und ohne Ton.
Dröhnen laut und sagen nichts.

Tausend Worte…

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 08.06.2013,
als mp3 downloaden: mit Lari (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Stille

An uns vorbei
da fliegt die Zeit,
lässt alle uns allein
in Ewigkeit
und einsam ganz.

Es bleibt Stille nur
und auch die Angst
das niemehr wir dann sind.
Und wenn du schwankst
ist niemand der dich hält.

Im Mahlstrom wir vergeh’n,
der alles Sein verschlingt,
nimmt allen Sinn
egal ob mensch verliert oder gewinnt.
Wo geh’n wir hin?

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.09.2012,
als mp3 downloaden: mit Sahara B. (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)