Tag Archiv für utopie

Visionen der Verdammnis

Visionen der Verdammnis hall’n mir durch den Kopf
von Schmerzen, Terror und Verderben,
verkünden das Nahen von der Freiheit Untergang,
welcher bringt uns das große Sterben.

Finsterer Herrschaft gerüstete Knechte
setzen an zum letzten Sturm.
Und lüstern geiler Henker gemarterte Opfer
verzweifeln im schattenhaften Turm.

Des gekrönten Totenraben Schwingen vernichten
das Sein des Glücks und auch der Würde.
Versklaven und lügen, den Krieg herbei tragen,
war dem Imperium nie eine Hürde.

Voll Zynismus ist des Tyrannen Gerede vom Frieden,
gegeben durch Tod und Qual und Leid.
Weil nur seine Macht kann erstrahlen voll Pracht,
wo diktiert wird das Handeln vom Neid.

Der Schein des Traumes reißt längst entzwei.
Vorbei ist die Zeit der Utopien,
die am Sternenmeer wir in Autonomie glücklich lebten.
Nun hilft’s nur noch zu flieh’n.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Tintenwolf
(geschrieben am 10.08.2021,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Visionen der Verdammnis«))

keine schranken

weit fliegen all‘ die gedanken,
wie’s heiszt, kennen sie keine schranken;
fliegen über’s meer hin zu dir,
tragen grüsze und wärme von mir;

wiegen dich und mich in träumen
von blumen, von gräsern und bäumen,
einer welt voll grünem leben,
wo alles ist allen gegeben.

schliesz‘ die augen, öffne sie weit,
erkenn‘ mit mir gemeinsam die zeit.
weit fliegen all‘ die gedanken,
wie sie kennen wir keine Schranken.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 13.03.2017)

yo sueño

es la isla del socialismo,
es la isla de la esperanza
y el pueblo espera
al socialismo
y la libertad.

yo estoy aqui, en la isla,
en la isla de la esperanza.
pero no estoy en mi casa,
porque está lejana,
está en tus cercanía.

¡vámonos a la isla!
es la isla de la esperanza.
yo sueño contigo
y con el socialismo
y la libertad.

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 09.03.2017,
als mp3 downloaden: mit Tobias Thiele 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

aufstand – freiheit

aufstand, bostanje,
durok, émeutes,
exégersē, hanran,
insurgencia, intifada,
mapinduzi, matxinada,
qǐyì, pachakutiy,
raperîn, rebellion,
ribelo, turjumaad.

freiheit, swoboda,
sue, liberté,
elefthería, jiyū,
libertad, hürriya,
huria, askatasun,
zìyóu, qispi kay,
azadî, liberty,
libereco, xoriyad.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 23.07.2016)

meine träume

(zu »meine träume« vom Wundabunten Straszenpunk)

soldaten marschieren in kriege,
folgen blind jedem befehl,
vergessen es zu hinterfragen,
geben dem hass freien lauf;
am ende gibt’s tote, doch keine siege.

wo die waffen dann krachen,
es ertönt gar grausiges konzert,
und wo menschen für die freiheit fochten,
erbringt der tod and’ren profit,
lässt den waffenschmied lachen.

aus des schlachtens unsäglichem leiden
erwachsen trauer und kälte.
verachtung für das leben anderer,
die überhöhung des selbst
lassen die taten von menschlichkeit scheiden.

es hallt in stimmen die vergangenheit:
von boden, von blut, ja von völkischem wahn
gegen jene, die flohen
vor dem krieg uns’rer waffen;
erträumen ein »arisches reich«.

lasst jene, die tragen den hass in jedem wort,
gemeinsam uns stoppen.
meine träume lassen die liebe erblühen,
eine welt ohne kriege,
ein utopischer ort.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 20.09.2015)

Port Kunterbunt

Im Bljandanischen Wald
an der Bansarischen Küste
findet sich ein gar buntes Nest.

Behütet vor Gewalt
und Herrschaftsgelüste
ist jede Nacht dort dem Leben ein Fest.

Von Palisaden aus Holz
und dem Willen zur Freiheit
geschützt, liegt an jenem Ort Port Kunterbunt.

Der Spielleute Stolz,
welche zum Teilen bereit,
kommt von dieser Wagenburg gar freudige Kund‘.

Refrain:
Sie leben voll Liebe im Wildvogel-Clan,
träumen heut‘ schon von ’ner Welt ohne Sorgen;
widersetzen sich der Herrschenden Wahn
und gehen gemeinsam ins Morgen.

Von dort ziehen sie aus,
bringen der Welt ihre Kunst
oder den Herr*innen manch deftigen Überfall.

Und auch auf’s Meer hinaus
mit Katamaranen in des Ozeans Gunst
erklingt ihr Lied überall.

Wenn sie singen von Liebe,
von Autonomie und Gleichheit,
ihrer Freude am Sein.

Auch wenn sie sonst wo treffen die Hiebe
und ihre Träume sind weit,
wächst in Port Kunterbunt deren Keim.

Ref.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 29.06.2014,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Port Kunterbunt«),
als mp3 downloaden: mit Yok Quetschenpaua feat. Degordarak dal Randjasiz 2019_scheinwelt_-_cd_cover_front)

Unter einem Baume

Unter einem Baume
saßen sie im grünen Gras;
um sie herum das Leben,
hatten sie am Lernen Spaß.

Ein Mensch, welcher sie lehrte
ganz ohn‘ Gewalt und Macht,
bei ihnen saß und debattierte,
gab respektvoll auf sie Acht.

Nicht Wissen um des Wissens Will’n,
sondern Versteh’n und Reflexion
war’s, worum es ihnen ging,
denn Schranken sprechen freiem Geiste Hohn.

So war’s in ihrer Schule,
wo all‘ einander gleichgestellt,
so wird’s in Schulen seien,
wenn der Verwertung Fessel endlich fällt.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 25.04.2014,
ein Gedicht der Regenbogentinte- und der Wildvogel-Reihe)

lass niemals gleichgültig mich sein

Im folgenden eine Nachdichtung zu „Sólo le pido a Dios“ von León Gieco:

Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein bei all dem Leid,
mein Mitleid nicht grau und fade sterben,
wenn es soviel gibt doch noch zu tun.

Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein, wenn Unrecht herrscht;
lass mich, wenn wir geschlagen, es nicht einfach dulden
und trotz ihrer Hiebe immer weitergeh’n.

Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein, wenn Krieg wütet,
das Leben vergeht in Greul und Elend.
Die Unschuld stirbt auf Schlachtfeldern zuerst.

Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein, wenn Lüge spricht
und wenn sie uns woll’n in Dummheit halten,
lass die Wahrheit seien mächtiger.

Nur eines bitte ich dich Gott:
lass niemals gleichgültig mich sein vor dem, was die Zukunft bringt.
lass mich helfen, wenn es gilt hier zu versuchen,
uns ’nen schön’res Seien aufzubau’n.

Sólo le pido a Dios
que el dolor no me sea indiferente,
que la reseca muerte no me encuentre
vacío y solo sin haber hecho lo suficiente.

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 04.04.2014,
als mp3 downloaden: mit Lari (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front)

Zwei Videos

Zwei erste Videos vom Auftritt in der Baiz am 10.01.2013 sind nun
online:

Traum von Hass und Gier & Alles Scheiße, alles Dreck, eine Bombe, alles weg

A las barricadas

Outlaw

Wir sitzen am Feuer nahe der Spree,
um uns ragen kalte Bauten auf.
Eine kleine Kommun‘ im Kampfe vereint,
im Leben fernab der Legalität.

Auf der Flucht vor der Herrschaft,
welche die Welt im Würgegriff hält,
finde ich bei euch die Liebe zum Sein,
die durch die Abenteuer des Lebens mich trägt.

So seh‘ ich hoch zum Sternenhimmel,
seh‘ Satjiras Weltennetz,
sehe Welten dort voll Leben
und frag‘ mich, ob’s dort besser ist.

Gibt es anderswo, weit fort von hier
einen Ort, wo Frieden währt,
wo das Leben nur das Leben ehrt,
Gerechtigkeit das Maß der Dinge ist?

Für eine solche Welt möchte ich kämpfen
mit euch Genossen Seit‘ an Seit‘.
Und das er wahr werde, der Traum,
der Traum vom freien Menschen.

¡Viva la Autonomía!

 

Creative Commons CC BY-NC-ND by Meas Wolfstatze
(geschrieben am 10.12.2011,
ein Gedicht der Wildvogel-Reihe,
entstand im Rahmen des Satjira-Projects (siehe »Am Ufer der Mjar«),
gewidmet an all jene Genossen, aus deren Mündern die Melodie des revolutionären Kampfes erklingt,
als mp3 downloaden: mit dem Wundabunten Straszenpunk (2014)_als_ich_mir_nicht_anders_zu_helfen_wusste_-_cd_cover_front [Akkorde & Text])